Too Cool for Internet Explorer

30.11.05

Dramatische Pragmatik

Habe mich nun doch entschlossen, mit meiner Magisterarbeit fertig zu werden. Im Zuge dieser dramatischen Pragmatik erwäge ich nun, das letzte Kapitel wegzulassen und dafür die bereits Vorhandenen weiter auszubauen. Wie ich darin dann noch das Retardierenden Moment und den dramaturgischen Schussakt unterbringe, weiß ich auch noch nicht so recht. Was das dann für ein Ergebnis sein soll auch nicht. Nur so viel: Ein Benjamin, der lieber mit Porzellan statt Menschen redet und ein Derrida, der mit sprachlichen Prothesen bestückt durch die Wüste des „Anderen“ humpelt. Super!

29.11.05

ALTE KAMERADEN

So langsam kriechen meine ehemaligen Schulkameraden unter dem openBC-Stein hervor. Was man wohl davon halten soll …

Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Gespenstes. Das Gespenst des Widergängers aus alten Tagen. Eigentlich längst dem Vergessen überantwortet, kehrt es wieder, steigt heraus aus der Büchse der Pandora, die man social-software nennt und die man sich wünschen wird, nie geöffnet zu haben.

… na ja OK, so schlimm isses nu auch nicht.


27.11.05

Bildblogblog

"In den USA gelten andere Gesetze. Dort sind Erwachsenen sexuelle Handlungen mit Unter-18-Jährigen grundsätzlich (mit Unter-16-Jährigen sogar generell) verboten und können schlimmstenfalls mit 30 Jahren Gefängnis bestraft werden (siehe Protect Act of 2003).
Wo genau sieht Bildblog den Unterschied zwischen "grundsätzlich" und "generell"?

(PS: ich hab natürlich Meldung gemacht)

UPDATE: Mail von Clarissa: "Sie haben Recht, das war irgendwie Unsinn. Hab's korrigiert, danke."

Gern geschehen.

Weihnachten

Man stelle sich dazu die enttäuschten Gesichter der Kleinen vor.

Nacht

Gefroren. Geschüttelt vor Kälte. Kälte die nicht da war. Unruhig hin und hergedreht. Immer wieder. Und geträumt. Aber anders als sonst: Echte Geschichten, sinnvoll bis zu einem gewissen Punkt. Ja, mit linearem Plot. Extrem anstrengend sowas.
Heute Morgen: Ein Hirn wie loses Erdreich. Durchtunnelt von den Handlungssträngen der Träume. Aua.

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26.11.05

Endlich eine glaubwürdige Godardbesprechung


Auf Total Racall, gefunden bei Sixtus

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Auf meinem eigenen Klo,

sehe ich meinen Atem kondensieren!

25.11.05

Hört zu

"hört zu, aufgepaßt, jetzt reichts, ihr müßt aufstehen und davongehen, sonst geschieht euch ein Unglück oder - was aufs gleiche hinausläuft - es geschieht euch nichts. Abgesehen vom Tod Eurer Muttersprache, was ihr so nennt, ihr werdet sehen, eines Tages wird sie euch nicht mehr antworten. Los, aufgebrochen jetzt. Hört zu ... glaubt nicht so schnell, glaubt mir, daß ihr ein Volk seid, hört auf, denen ohne Protest zuzuhören, die euch sagen 'hört zu' ..."
(J. Derrida, Einsprachigkeit)

24.11.05

Ihr blöden Ärsche

Ich zerschmetter die Welt! Ich piss auf eure Köpfe! Ihr blöden Wichser, ihr. Ich mach euch alle fetrig! Was wollt ihr denn von mir? Hahahaahaha. Ich bin der Master of the Universe. Ich mach dich platt du dumme, kleine, beschissene, jämmerliche Kreatur. Du willst dich mit mir anlegen? Hä? Ich freu mich schon, dann zerquetsch ich dich wie ne Made. Ich trete dich platt wie einen Wurm. Ich mach jeden Fertig der es nochmal wagen sollte ....

Nachtrag: Dieser Artikel ging von völlig falschen Grundvorraussetzungen aus, die aber jetzt geklärt sind.

Wir alle sind Kollegen!

ACHTUNG Hannoveraner:

Ihr seid also "Kietzkollegen"-Googler. Tja, ich habe mich vertippt: Es heißt natürlich "Kiezkollegen", also ohne "t". Aber da haben wir ja schließlich was gemeinsam oder nicht? Vielleicht reicht euch diese Gemeinsamkeit ja den ganzen Blog zu studieren. Ich schreibe nämlich auch noch über andere Dinge und das mit ebenso fragwürdiger Rechtschreibung. Also seid herzlich willkommen. :-)

Ach und das ist auch n guter Freund von mir... (hihi, jaja, ich weiß, ist alt, aber immer wieder witzig) ... aber nun zu der wirklich wichtigen Nachtricht:


Ab heute steht das Kietzkollegenportal für Hamburg offen.


Kietzkollegen ist eine lokal basierte Community, die mein guter Freund (das ist auch noch n guter Freund von mir...) Mark, ähhh migthyM (dessen Blog endlich wieder geht) auf die Beine gestellt hat.
Es ist praktisch so etwas wie openBC, nur dass es nicht um Geschäftskontakte geht, sondern einfach um die Jungs und Mädels vom Kietz eben (nein, nicht nur St. Pauli). Wer kennt wen, über wen, mit wem lässt sich am ehesten ein Bierchen trinken usw. Natürlich ist das ganze nicht so kommerziell ausgerichtet wie openBC (armer Mark kriegt keine müde Mark, HAHA) und auch nicht so spießig und verkrampft.

Ihr werdet staunen, wie klein Hamburg doch ist. Kietzkollegen gab es zu erst in Hannover und ging dort im August an den Start. Innerhalb der jetzt .... äh ziemlich wenigen Monate hat das Ding schon über 6000 registrierte Nutzer. Und das Ding lebt! Die erste grandiose Kietzkollegenparty ist dort auch gerade überstanden und Mark hat seinen Kater wieder kuriert.

Also: An alle Hamburger. Hin da, registrieren und los gehts!

Ach ja, da das ganze auf das suchen und finden von Leuten ausgerichtet ist, macht es Sinn sich dort mit Realname und am besten mit Foto zu bestücken.

PS: Achja, mich findet man dort ganz untypisch unter ms. Ich musste die Gunst der Stunde einfach ausnutzen ;-)

UPDATE: Leider stellten sich dennoch ein paar Kinderkrankheiten ein und dass wo ich schon meinen Account eingerichtet und fleissig Leute eingeladen hatte. *Hmf* Ich denke, ihr solltet mit dem Anmelden noch bis Nachmittag warten ...

... war das jetzt richtig so, Mark? Und du meinst wirklich, dass ich das Geld rechtzeitig bekomme ... du weißt meine Mutter und so ....

23.11.05

Jung von Matt und all die anderen, jetzt passt mal auf:

So ziemlich alle Blogger

fallen fast vom Hocker

vor lachen,

weil sie stundenlang Gags

über eure schwachen

PR-Hacks machen


Wir mögen den Austausch

offen und weltweit

Kein Link zeigt

auf euren Blinkscheiß

Kein Mensch klickt

auf ne Flashsite


(abgewandelt einszwo)


mag liebe muss

Ich mag Lyssas Blog. Ich liebe ihren Podcast. Ich muss zu der Lesung am 1. Dezember in Hamburg. Wer kommt mit?

22.11.05

Du bist doppelt geklaut

Jedenfalls wenn das Bild echt ist, Jonny hat noch so seine Zweifel. Danke auch an Tobi Bauer.

UPDATE: Das Bild ist echt. Die Kampagne ist echt. Alles echt. Ich schließe mich dennoch den kritischen Stimmen an, die meinen, man dürfe nicht zu vorschnell die NS-Parallele mit allen Konsequenzen ziehen (wobei ich mich frage, wer das getan hat). Ich jedenfalls will das nicht. Dennoch: Es ist bezeichnend, wie hier wie dort mit den GLEICHEN MITTELN gearbeitet wird. Durchhalteparolen bleiben Durchhalteparolen. Billig waren sie immer, ob NS, DDR, oder BRD. Deshalb entlarvt dieses Bild die DBD Kampagne als das was sie ist: billige Propaganda.

UPDATE2: Es sind ja doch sehr viele Blogger, die jetzt über diese Blogaktion meckern. Sie meinen, die beteiligten Blogs würden dort unstattliche und gemeine Vergleiche anstellen. Nun, zeigt mir eines, welches das tut. Eines, das die Macher der Kampagne in die NS-Ecke stellt. Bitte nur ein einziges. Statt dessen sehe nur lauter Rumnörgler, die um des Rumnörgelns rumnörgeln.

"Was können denn Jung von Matt dafür, dass die Nazis das schon mal gebraucht haben?" ist die immer wieder neu aufkommende Frage. Nix, hat das etwa jemand behauptet? Darum geht es doch gar nicht. "Du bist Deutschland" war auch schon plump und billig, noch bevor dieses Foto auftauchte. Und es wäre auch plump und billig, wenn es dieses Foto nie gegeben hätte.
Dieses Foto ist einfach nur eine göttlich realsatierische, absolut voll ins Schwarze gehende, mit Anlauf in die Ärsche tretende Bestätigung all dessen, was auch schon vorher an der Kampagne zu Recht kritisiert wurde. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Und ob Häme dabei ist? Was für eine naive Frage. NATÜRLICH ist das Häme. PUR! WAS DENN SONST? Und kann es eine bessere Steilvorlage dafür geben?

Häme ist das, was dem Meinungskrieg in der Blogsphere erst den Speed gibt, den sie bisweilen entwickelt. Sie ist der Holzknüppel, mit dem die all die Säue durch Dorf getrieben werden. Nur hätte Jonny wohl nie gedacht, dass sich diese Knüppel auch mal gegen ihn wenden. Traurig das.

UPDATE3: Lars Cords von der DBD-Kampagne höchst persönlich schaltet sich gerade in die Debatte mit einem Kommentar bei Spreeblick ein. Leider scheint er nicht ganz zu begreifen, was hier kritisiert wird, bzw. wie das Bild wirkt. Lars: Setzten - sechs! Zur Erkärung: Du bist zwar kein Faschist, aber halt einfach so dummdreist wie einer. Trotzdem: Respekt, dass du überhaupt was sagst.

UPDATE4: bembelkandidat hat eine ausführliche chronologische Auflistung der Verbreitung, in der ich jetzt auch enthalten bin.

Merkel, die ohnmächstige der Welt

In Anbetracht des relativ geringen Entscheidungs- und Handlungsspielraumes des Deutschen Bundeskanzleramtes, welche sich in dem Euphemismus „Richtlinienkompetenz“ auspicht, sowie Merkels wackelige Stellung innerhalb der eigenen Partei und der SPD als Koalitionspartner sowieso, sowie ihr ziemlich geringer Rückhalt in der Bevölkerung, würden mich eher vermuten lassen, dass Merkel die wohl am wenigsten mächtige Regierungschefin der Welt sein dürfte.

Aber da können sich die SPONalisten ja leider keinen drauf runterhohlen.

21.11.05

Hier draussen, im Web 2.0

Ja, ich weiß, ich hatte versprochen einen Text zu Web 2.0 zu schreiben. Beim durchfliegen meines Blogs bin ich darauf gestoßen, dass ich diesen Text schon lange geschrieben hatte. Und zwar deutlich bevor ich von dem Wort "Web 2.0" und den dazugehörigen Diskussionen irgendwas mitbekommen hatte. Er kreist das Thema mehr in Form einer literarischen Reflexion ein, bringt aber die wichtigsten Punkte dennoch zur Geltung. Nach nochmaligen überfliegen dieses Textes kann ich nur sagen: Das ist für mich "Web 2.0", das ist es, was ich darin sehe und zwar optimistisch sehe.

Also, hier gehts weiter

PS: Ich werde dennoch irgendwann einen neuen, anderen Schreiben

Technik gegen Armut

Mit technisch optimistischen und vermeintlich allzu altruistischen Gebärden versucht die westliche IT-Welt Afrika zu retten. Die Powerkurbel am Billignotebook soll den schwarzen Kontinent endlich in das goldene Zeitalter des Web 2.0 überführen, um dann auch postkolonial gebrochene Identitäten im Netz zugänglich zu machen.

[via: IT&W]


Kritische Stimmen werfen allerdings ein, Afrika habe doch ganz andere Probleme: Korruption, Gewalt, Kriminalität, Armut. Da kann man nur hoffen, dass das niemand Negroponte erzählt hat. Denn spinnt man in seinem Duktus diesen Kontext konsequent weiter, ließen sich durchaus noch weitere "humanitäre" Taten in Hardware gießen, wie dieser anschaulich bedrückende Film deutlich macht. Wer rettet Afrika ... vor dem MIT?

[via: mate]


Nachtrag: Sorry, die Links zu mate und IT&W gehen zufälliger Weise gerade wohl beide nicht. Naja, mein Blog war auch kurz weg, so wie all die anderen, die auf Blogger.com gehostet sind, ja sogar google itself war heut am abk***en. Was ist bloß mit dem Internet los?
Das soll Web 2.0 sein? Ich nenne das Web 404!

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20.11.05

Bekenntnisse zur Außenpolitik

Liebe Blogger,

Hiermit möchte ich einige Bekenntnisse zur Außenpolitik dieses Blogs definieren, weil ich oft in euer Territorium eindringe und dort auch ab und zu dazu neige, meinen Senf zu bestimmten Dingen loszuwerden. Dies ist ja an sich etwas ganz normales und auch ich denke, dass ich mich in dieser Hinsicht zu allen anderen Bloggern kaum unterscheide. Dennoch, aus aktuellem Anlass:

1. Ich lese vor allem Blogs, die ich mag. Ich bin keiner der Leute, die täglich ihre Aufregdosis brauchen und deshalb auf Blogs rumlesen, die sie eigentlich hassen.

2. Ich kommentiere grundsätzlich nur in Blogs, die mir sympathisch sind. Es gab nur sehr wenige Ausnahmen bisher und ich gedenke, dies auch in Zukunft zu unterlassen. Es führt sowieso zu nichts.

3. Ich kommentiere gerne und viel, versuche mich aber zusammenzureißen und wohl dosiert zu kommentieren. Ich bin kein Stalker und habe auch nicht vor, einer zu werden.

4. Ich kommentiere Artikel meistens positiv. Zu Artikeln, die ich überhaupt nicht mag, sage ich meistens gar nichts. Wenn ich Kritik habe, äußere ich sie.

5. Ich diskutiere gerne und lange. Diskussionen sind mein liebstes Hobby beim Bloggen, ich finde sie meistens anregend, inspirierend und erkenntnisreich.

6. Ab und zu diskutiere ich hart. Es macht mir nichts aus, Mitdiskutanten vorzuführen, hier und da herumzusticheln oder auch mal eine Gemeinheit loszulassen. (wenn mir der oder diejenige dennoch sympatisch ist, mache ich meist ein ;-) hinter mein Kommetar) ;-)

7. Ich Diskutiere IMMER zum Thema. Auch wenn ich gemein bin, auch wenn ich manchmal herumstichel. Es bezieht sich dann immer thematisch auf den Vorredner oder versucht seine Argumentation bloßzustellen. Oft sind es hintersinnige Anspielungen und man muss, um sie zu verstehen, erst mal um die Ecke denken. Diese Fähigkeit setze ich bei meinen Mitdiskutanten voraus. ICH TROLLE NICHT!

8. Ich werde NIEMALS ausfallend oder beleidigend. So etwas habe ich gar nicht nötig. Wenn jemand trotzdem beleidigt ist, weil er oder sie eine Spitze von mir abbekommen hat, ist das für mich nur ein Anzeichen, dass ich ins Schwarze getroffen habe. Noch mal: Beschimpfungen sind bei mir nicht drin.

9. Ich respektiere uneingeschränkt das Hausrecht des jeweiligen Bloggers. Ich folge seinen Anweisungen, was geht und was nicht, egal wie ich darüber denke. Wenn ich in seinen Augen über die Strenge schlagen sollte, reicht in der Regel eine Ermahnung.

10. Ich habe leider keine Trackbacks bei Blogger.com. Ich zögere anderen mit Links auf meine Artikel in ihren Kommentaren zu verweisen. Nur wenn ich es für absolut angebracht halte, setze ich solch einen Link. Ich spamme nicht!

Noch eine Anmerkung: Ich bin in den allermeisten Fällen höflich, jovial, unkompliziert und offen. Ich habe keinerlei Interesse mir Feinde zu machen, sondern lege im Gegenteil viel Wert auf eine gute Nachbarschaft.

PS: All dies, was ich für mich hier geltend gemacht habe, erwarte ich im übrigen auch von meinen Kommentatoren. (Nicht dass es zu dieser Bemerkung bisher Anlass gegeben hat, im Gegenteil, das ist nur zur Vorbeugung)

Schöne Grüße

mspro


19.11.05

Web Zwo aus der Vogelperspektive

Der beste Artikel zu der ganzen 2.0-Chose bisher, kommt von Robert Basic. Ok, ich hab auch Kritik. Die hab ich aber in den Kommentaren schon abgelassen.

Mein Schützengraben

Tja, da diskutiert man so vor sich hin, denkt sich nichts böses, legt sich hier an, legt sich dort an. Alles unter der Ägide einer sachlichen aber unnachgiebigen Diskussion, so wie ich es eben mag. Und plötzlich verschärft sich der Tonfall, die Worte werden persönlicher, die Stimmen schriller. Und auf einmal, ohne dass man sich versieht, steht man mittendrin im Krieg. Nun, ich finde so was natürlich vor allem immer eins: Amüsant. Aber da ich ja doch irgendwie auch zwischen den Fronten stehe, fühle ich mich gezwungen einmal Stellung zu beziehen:

Ich habe nichts gegen Mario Sixtus, ich schätze ihn als Journalist und als Blogger. Wobei mich seine Attacke gegen Don Alphonso dann schon allein vom Niveau her stört. Das ist Kinderkacke, mal ehrlich. Die vielen "hihi"'s und kleinen Witzchen hier und da ("guck mal mein Quelltext") aus seiner Richtung fand ich auch ziemlich albern und überflüssig, ja, kindisch.
Don hat eine harte Meinung und er vertritt sie hart und unnachgiebig aber solange man fair bleibt, bleibt auch er fair. Das hat Mario sich selbst verscherzt.

Ansonsten stehe ich Inhaltlich wohl mehr auf Mario Sixtus Seite, denn ich finde die Web 2.0 Geschichte praktisch und gut und sehe, wie er, sehr viel Potential darin. Dennoch stört auch mich der Hype an der Sache und das Wort ist auch schlecht gewählt. Zudem halte ich die Diskussionen, die Don Alphonso dazu immer wieder anstößt für enorm wichtig, denn hier gibt es offene Fragen, hier gibt es auch Gefahren und dass diese Diskussionen solch einen Widerhall auslösen, zeigt doch sehr deutlich, dass noch längst nicht alles geklärt ist. Auch die New Economy Reflexe, die das bei manchen auslöst, sprechen eine deutliche Sprache. Bei Don sind es die Abwehrreflexe, bei anderen die Dollarzeichen in den Augen. Ich weiß auch noch nicht so recht, wie ich das einordnen soll.

Ich weiß nur eins. Man wird sich der Entwicklung nicht verschließen können, sie ist bereits da. Wer das abstreitet, hat Tomaten auf den Augen. Und so wie ich das bis jetzt sehe, ist auch nicht primär eine kommerzielle Entwicklung, sondern die Ausbildung einer ersten Netzkultur abseits des üblichen Nerdism. Allein dass die Heisetrolle das alles doof finden, macht mir die Sache sympatisch.


Volle Deckung!

 


ES IST KRIEG (2.0)

17.11.05

Medienkompetenz

Hab ne Mail bekommen:

Von einem Marko Kaddik. - Hm, kenn ich nicht.

Einziger Betreff: "Rundmail"- SPAM, ganz klar!!!

Oha, sogar ein Anhang dran. *VIRUSALARMGLOCKENSCHRIIIILLLL!!!!!*

Noch während ich mich frage, wie zum Teufel diese Mail durch mein Spamfilter gerutscht ist und sich mein Zeigefinder schon in Richtung [entf]-Taste bewegt, halte ich ein. Irgendwas in mir, keine Ahnung was, lässt mich zögern. Ob ich da mal reingucke? So ganz vorsichtig?

Und tatsächlich, man halte es für möglich, es war weder Spam, noch ein Virus, noch eine Phishingattacke, sondern eine Mail von meiner Universität:

"anbei übersende ich Ihnen zwei Dateien des Minsiters, Herrn Stramann zur Information über die kommende Einführung der Semesterbeiträge. Bitte lesen Sie sich diese Informationen durch.
[...]"


Ist das zu fassen??? In welcher Zeit leben die denn??? So was kann man doch nicht machen! Man sollte doch eigentlich annehmen, dass an einer Universität ein Mindestmaß an Medienkompetenz vorausgesetzt werden darf. So was unfähiges hab ich noch von keiner Organisation erlebt.
Bei solch einer Bank jedenfalls, würde ich kein Konto haben wollen.

Rollen

Ach, es macht doch immer wieder Spaß sich zu streiten. Vor allem wenn der Andere in seiner kompromisslosen Abwehrhaltung immer wieder den Streit provoziert. Ich schätze das, denn nicht immer darf ich der sanfte und ausgleichende Part sein. Oft genug ist es andersrum, und ja, ich gebs’ zu, auch das macht Spaß. ;-)
Streiten, wie jegliche Art der Kommunikation, scheint eben reiner Selbstzweck zu sein, ja, der Streit ist anscheindend so was wie eine erweiterte Kulturtechnik. Die Rollen und Themen bleiben dabei immer austauschbar.


Damals, in den vielen Urlauben zusammen mit meiner Freundin, erlebten wir hier und da immer mal wieder Situationen, in denen wir nicht weiter wussten. (Wir bildeten uns viel auf unsere Freiheit ein, niemals vorher Hotelzimmer zu buchen, sondern nur auf gut Glück vor Ort zu suchen) In solchen Situationen war einer von uns immer verzweifelt, der andere blieb cool und schaffte es so, den anderen zu trösten. Ich kann nicht sagen, wer welche Rolle öfters spielte, es war immer abwechselnd, glaube ich. Der eine weist anscheinend dem anderen durch sein eigenes Verhalten immer die notwendige Gegenrolle zu.


Durch mate beschäftige ich mich seit längerem mit Design (besser gesagt, ich bekomme es irgendwie mit). Sogar ich kann mittlerweile ersehen, wie sich ein zeitgenössisches Design aus den 90ern von einem heutigen unterscheidet. Die Differenzen sind teilweise unscheinbar und schwer zu erklären, dennoch scheint es trotz der Variationsbreite immer einen jeweils gültigen modischen Code zu geben, eine Art Konvention. Man könnte auch von einer Kultur oder einer Sprache sprechen. Eine Sprache, die sich immer weiterentwickelt, die in ihrer speziellen Ausdrucksweise aber auch einen impliziten Diskurs mit sich führt, in welchem immer wieder neue Konventionen ausgehandelt und ältere ins modische Nirwana verbannt werden.


Auch in der Philosophie gibt es Moden. Gewisse Ideen und Konzepte, die zu einer Zeit vorherrschen und auch welche, die verpönt sind (angeblich widerlegt), andere die gerade wieder ausgegraben (neu interpretiert) werden. Hier ist der Diskurs natürlich expliziter. Der größte Unterschied ist aber wohl, dass die Designer sich nicht einbilden nach einer allgemeingültigen Wahrheit zu suchen.

War Nietzsche ein Rocker?

"Ich sage euch:
man muss immer noch Chaos in sich haben,
um einen tanzenden Stern gebären zu können.
"
(Zarathustras Vorrede)

Auf die von JGE in seiner Philobar gestellte Frage, warum Nietzsche so populär ist, gibt es eigentlich nur eine Antwort: Nietzsche ist Philosophie gewordener Rock'n Roll.

Er ist eine tragische Figur der Auflehnung gegen das bürgerliche Spießertum. Er ist ein wütender, alle Gewissheiten zerschlagender Hotelzimmerverwüster. Er ist der größenwahnsinnige Brachialpolemiker mit dem Holzhammer. Und dennoch ist er auch der traurige Außenseiter, von seinen unglücklichen Lieben aufgezehrt und schließlich auch mithilfe von Drogen um den Verstand gebracht. Es ist, als sei er nie wirklich erwachsen geworden, was ihm eine nicht zu nehmende Schärfe verleiht, ihn aber letztendlich vollends den Verstand und wohl auch das Leben kostete. So bleibt er uns im Gedächtnis wie so viele andere, James Dean, Jimmy Hendrix und Kurt Cobain, als ein Märtyrer dieser sinnlosen Rebellion, die man Jugend nennt.

Ach ja, er selbst hat mit Begeisterung, aber dafür weniger mit Erfolg Musik gemacht, dabei orientierte sich sein Musikgeschmack erklärtermaßen an Richard Wagner, wessen Werk sich eine gewisse Rock'n Roll-Attitüde nicht absprechen lässt. (wobei ich immer noch Beethoven für den größten Rocker unter Klassikern halte)

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16.11.05

Nein,

ich habe weder einen Deal mit Mario Sixtus noch mit der Frankfurter Rundschau. Warum sie mich, als eigentlich ja eher kleines Lichtlein der Blogsphere, dennoch in ihrer Serie Blogsphäre [hier] (diesmal Janko Röttgers) und [hier] und [hier] zitieren, kann ich mir eigentlich auch nicht erklären, fühle mich aber natürlich ziemlich gebauchpinselt. Aber das hat sicher nur mit meinem opportunistischen Verhalten zu tun, bei allen blogsphererelevanten Themen immer lautstark mitzublöken.

Es ist aber auch nicht so, dass mir das jetzt enorme Leserschwälle gebracht hätte, ganz im Gegenteil. Über diese drei Links sind vielleicht insgesamt 10 Leute vorbeigeschneit. Diese wirklich lesenwerte Reihe über die Blogsphere scheint wohl trotz der prominenten und wirklich guten Autoren von nur wenigen Leuten wahrgenommen zu werden, was ich persönlich sehr schade finde. Deshalb will ich hier noch mal die Chance nutzen, dafür lautstark in die Trommel zu hauen: Lest das! Es lohnt sich wirklich. Immer eine gute Zusammenfassung von was so geht, hier in Klein Bloggersdorf und außerdem sind dort auch immer interessante Blogs verlinkt ;-)

15.11.05

Glückwunsch Herr Broder,

es tut wirklich gut, das von Ihnen zu lesen:

Opa Moshe Menuhin war schon der Alibi-Jude der "National-Zeitung", sein Enkel Gerard Menuhin setzt diese Tradition fort.

Ich bin sehr erleichtert, dass Sie diese Wahrheit aussprechen. Zwar hatte ich insgeheim schon gewagt zu hoffen, war mir dann aber doch nicht ganz so sicher, weil: das ist ja heute auch alles so unglaublich kompliziert mit der Politik. Das Linke ist ja heute rechts und das Rechte ja irgendwie links und liberal sind dann ja auch viele, wobei ja manche auch schon wieder nicht so einfach nur liberal, sondern vielmehr markt-, national-, links- oder sonstwie- liberal sind und viele Liberale ja gar nicht mal so richtig liberal sondern eher so neo, so wie manche Faschisten eher so krypto sind und ... und naja, viele Demokraten sind wohl ziemlich undemokratisch und wenn dann noch die jüdischen Antisemiten, die linken Nationalisten, die nationalen Globalisierer, die antiglobalen Cosmopoliten mit den naiven, rechten Weltverbesserern mit den Demokratiefundamentalisten überall herumspringen und, und .... also, Puh. Hammer kompliziert das ganze heutzutage, nicht?

Aber wenigstens bei Menuhin will ich ihnen uneingeschränkt Recht geben und diese Erkenntnis ist viel wert, sie darf nicht unterschätzt werden. Denn dieser Menuhin gibt uns einen Punkt, ja, sogar einen festen im Universum. Fixieren Sie diesen Punkt, lassen Sie ihn wirken, denken sie ab dort vielleicht noch ein Stück weiter, machen Sie uns den Archimedes. Und vielleicht, wenn Sie durch dieses politische Dickicht dann noch ein wenig mehr durchblicken, wird sogar noch der Groschen fallen, dass Sie für Ihre Neokonler genau das sind, was Menuhin für die NDP ist. Aber Selbsterkenntnis ist ja auch die schwerste Erkenntnis.

14.11.05

Wenn das Blog ein Philosoph wäre,

dann wäre es nicht so eitel wie Hegel, sondern so unprätentiös wie Kant.
Es wäre nicht ausufernd wie Sartre, sondern aphoristisch wie Nietzsche und fragmentarisch wie Benjamin.
Es wäre auch nicht so abstrakt wie Luhmann, sondern so autobiographisch und persönlich wie Rousseau.
Es wäre nicht in einer exakt ausgefeilten Sprache verfasst wie Peirce, sondern hingerotzt wie Theweleit.
Es wäre nicht so monumental wie Heidegger, sondern parasitär und unabgeschlossen wie Derrida.
Es wäre nicht ausgewogen wie Aristoteles, sondern so provokant und beißend wie Baudrillard.
Es wäre nicht objektiv wie Popper, sondern literarisch und subjektiv wie Camus.

Aber vor allem wäre es nicht monologisch dozierend wie Adorno, sondern dem Anderen immer in der Bereitschaft zum Dialog zugewandt wie Sokrates.

12.11.05

Aufmerksamkeit

Wie gut, dass ich ein Blog hab, sonst müsste ich wohl Autos anzünden.

Wie kann es sein,

dass jemand so sau gute Texte in sein Blog tippen kann?

(Naja, ich kann mich ja immer noch damit rausreden, dass ich ja im Grunde was ganz anderes mache...)

Trotzdem, da werd ich so klein, mit Hut.

11.11.05

Sobbr

Machts gut, ihr linken Spinner aus klein Bloggersdorf, ab jetzt wird hier Geld gescheffelt! HARHARHAR!
Ich habe nämlich die neuste Killer-Web-2.0-App Idee, mit der ich den Onlinemarkt aufrollen werde:

"Sobbr" - "Social-Online-Banking":
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  • verknüpfen Sie Ihre sobbr-Daten mit denen von Amazon und E-bay und bekommen dafür einen Bleistift geschenkt. Gratis!
  • erweitern Sie Ihren Bekanntenkreis durch Trackbacküberweisungen.
  • machen Sie Ihre Konten auch für andere durch unsere API nutzbar.
  • abbonieren Sie Ihre Kreditkartenrechnungen per RSS.
  • langweilen Sie Ihre Bekannten mit automatischen E-Mailbenachrichtigungen über die Ausführung von Daueraufträgen.
  • automatisieren Sie Ihre Steuererklärung mit den eingebauten Benachrichtigungstools des Finanzamtes.
Und das sind nur ein paar der Vorteile, die sie bei sobbr erwarten. Steigen Sie jetzt ein!

10.11.05

Gegen Gegengegennazis!

Was ich damit zum Ausdruck bringen will? Ich bin nicht nur gegen Nazis und für Gegennazis, sondern ich protestiere hier vor allem gegen diese Gegengegennazistin Christiane Barth (Richterin), die es fertig gebracht hat, einen Gegennazidemonstranten, wegen obigem Symbol zu einer (vorerst zur Bewährung ausgesetzten) Geldstrafe zu verdonnern, weil er damit angeblich ein "Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" (damit meint sie nicht etwa die Antifa, oder so, nein, sondern Nazis) zu schau stellen würde. Ich lach mich schlapp, und hoffe, irgend so ein Volldepp zeigt mich jetzt an. Die 50 Euro sind mir das allemal Wert!

[nachzulesen bei lawblog]

Nachtrag:


War Heidegger etwa ein Nazi?

Bei allen, die ob dieser naiven Frage anfangen müssen zu lachen: Es ist sehr erst.

Natürlich hat Heidegger sich offen zum Nationalsozialismus bekannt, ließ sich von den Nazis zum Rektor der Freiburger Universität machen, stellte seine Schriften und sein Denken offen in den Dienst der nationalsozialistischen Propaganda und träumte fortan öffentlich vom Endsieg des Deutschen Volkes, zumindest bis 1935.

Nun gibt es aber Menschen, denen ist das nicht genug. Heidegger sei noch viel mehr ein Nazi, als er ein Nazi ist, ja er sei ein Ober- Über- Supernazi. So jedenfalls mutet die Analyse des französischen Philosophen Emmanuel Faye an. Er will rekonstruiert haben, wie schon im Frühwerk Heideggers der Nazi in ihm steckte, teils offen, teils verdeckt. Ja, er sei sogar ein Nazi avant la Lettre gewesen, so seine Interpretation unter anderem von „Sein und Zeit“. Dabei wendet er jedes Wort drei und viermal, sucht nach bekannten Mitstreitern, sucht Wortähnlichkeiten zwischen seinem Werk und Hitlers Reden und wird dabei auch noch fündig (sollen ja auch beide meines Wissen deutsch gesprochen haben).

Man kann diesem Faye natürlich methodische Unredlichkeit unterstellen, wie es Thomas Meyer tut. Finde ich persönlich aber auch langweilig. Denn diese Debatte hatten wir doch schon längst durchgekaut. Als Nazi avant la Lettre galt schließlich auch immer mal wieder Friedrich Nietzsche, obwohl er die Zeit des Nationalsozialismus nicht einmal mehr mitbekommen hatte. Man kann sich auch hier trefflich über Vokabeln streiten, die hier wie dort von den Nazis annektiert wurden. Hitler selbst bediente sich ganz offiziell bei Nietzsche. Aber dann gibt es schließlich auch Leute, die meinen, man kann Nietzsche auch ganz anders lesen, ja, sogar Leute, die ihn in den Dienst der linken Sache stellen. Gleiches gilt für Heidegger, der ausgerechnet eng umschlungen mit Marx in das Sartesche Werk gequetscht wurde. Auch ein Derrida oder ein Levinas sind wohl trotz ihrer intensiven Heideggerexegese des Nazismus unverdächtig („noch“ müsste man anfügen, siehe das Beispiel Paul de Man). Und so bleibt die Frage trotz des aufgeregten Gezeters im Raum, was das denn eigentlich sei: Eine Naziphilosophie.

Glaubwürdige Antworten bleiben alle Autoren bis heute schuldig. Aber vielleicht könnte das ja daran liegen, dass alle Philosophen es bis heute versäumt haben, ihre Philosophie als feststehende Ideemanifestationen an die Türen der Realität zu tackern, sondern es dabei beließen uns lediglich voll geschriebenes Papier zu auf den Tisch zu knallen.

Und das ist dann auch die Krux des ganzen, denn dieses Papier muss wohl oder übel gelesen werden, von jedem einzelnen persönlich und es gibt keinerlei Vorschrift, wie es zu lesen ist und deshalb wird man auch in 1000 Jahren noch darüber debattieren, was die „richtige“ Lesart eines Nietzsches, eines Marx, eines Freuds und eines Heideggers ist.

Aber davon abgesehen: Was ist denn nun die Schlussfolgerung dieses Herrn Faye? Was will er uns denn jetzt sagen? Dass seine Lesart Heideggers die einzig gültige ist? Dass wir jetzt Heidegger nicht mehr lesen sollen? Dass Heideggers Bücher verboten gehören? Ja, dass wir sie am besten sogar auf dem Scheiterhaufen verbrennen sollten? Ich mein, er sagt es ja nicht so direkt, aber man könnte es sicher herauslesen, wenn man denn wollte.

[via: philobar]

9.11.05

Lüneburg rocks!

Glückwunsch! Flow und Andi haben jetzt auch ein tolles Blog namens twistedtones. Allerdings vornehmlich um ihre Parties zu promoten, zu denen ich leider immer viel zu beschäftigt bin, um hinzugehen. (Wie soll man schließlich auch sonst 4 Blogeinträge pro Tag schaffen). Aber ihre Parties sind verdammt cool (wie man hier sehen kann) und ich WILL DA ENDLICH AUCH MAL HIN! Aber erst wenn diese Spinner mich in ihre Blogroll aufnehmen!

Und nochn paar Handschuhe

... gibt’s für das Entertainment Kombinat GmbH, welche die vermeintlich unabhängige Plattform exorzismus-info.de ins Leben gerufen hat und jetzt versucht prominente Blogger dazu zu bewegen, sich dort mit eigenen Texten zu engagieren. Ganz nebenbei, fast unbemerkt, wird dabei ein neuer Film von Sony-Pictures beworben. Mensch, was für ein Zufall.

Leute, es ist doch einfach so: Ihr wollt Geld verdienen, das ist ok. Macht das. Ihr wollt dazu die Aufmerksamkeit der Blogsphere? Ok, könnt ihr haben, wir alle sind bestechlich. Mit gaaaaaanz viel Geld kann man sicher über alles reden. ;-)
Aber, bitte, verkauft uns nicht für blöd. Sonst gibt’s auf die Finger, und zwar mit nem Handschuh, damit man die eigenen nicht schmutzig macht!

Herr Sebas
hat die ganze Story.

[Via: wirres]

yahoo oder google? Was steht mir besser?




[via: Schockwellenreiter]

eklig

Da ich das gerade lese und mich dabei vor Ekel schütteln muss, und weil das eben genau die Situation ist, für den ich den Handschuh ja konzipiert habe, fühle ich mich jetzt dadurch irgendwie verpflichtet, ihn auf das Coaching-Blogger-Blog anzuwenden, welches ein wirklich ekliges Spamkommentar im Handelsbattblog über seine nicht minder eklige Mission abgeliefert hat.

[via: Don Alphonso]

8.11.05

Versprochen!

Irgendwann schreibe ich noch mal einen wirklich lesenswerten Artikel über Web 2.0.

Nachtrag- einen hab ich noch: "Web 2.0 ist Links klicken und rechts weiterlesen." (via: ich, 2005)

Nachtrag- und noch einen: "Should web 2.0 be called a dot-org bubble?" (via: FactoryCity)

7.11.05

25 Anzeichen, dass Du erwachsen bist

[gefunden bei Neun-Plural-Zet-Alpha]


[] All deine Hauspflanzen leben und man kann keine rauchen.

[] Sex in einem schmalen Bett kommt nicht in Frage.

[x] Du hast mehr Essen als Bier im Kühlschrank.

[X] Um 6:00 Uhr stehst du auf und gehst nicht zu Bett.

[] Du hörst dein Lieblingslied in einem Aufzug.

[] Du achtest auf die Wettervorhersage.

[x] Deine Freunde heiraten und lassen sich scheiden, anstelle von "Abenteuern" und "Schluß machen".

[] Du hast weniger als 130 Ferientage.

[] Jeans und ein Pulli qualifizieren nicht mehr als "schick angezogen".

[] Du rufst die Polizei, weil diese %&## Kinder ihre Musik nicht leise machen wollen.

[X] Ältere Verwandte fangen an dreckige Witze auch in deiner Gegenwart zu erzählen.

[X] Du weist nicht wann McDonalds zu macht.

[ ] Deine Autoversicherung geht runter, deine Autoraten hoch.

[x] Du fütterst deinen Hund mit Hundefutter nicht mit Überbleibseln der letzten Pizza oder McDonalds.

[x] Vom auf der Couch schlafen kriegst du Rückenschmerzen.

[ ] Du machst Nickerchen.

[x] Essen gehen und Kino ist die ganze Verabredung, nicht erst der Anfang.

[x] Um 3 Uhr morgens frittierte Sachen zu essen würde dir Magenprobleme geben, nicht sie lösen.

[ ] Du kaufst Aspirin und Rennie in der Apotheke, nicht Schwangerschaftstests und Kondome.

[X] Eine Flasche Wein für 4EUR ist kein "ziemlich gutes Zeug" mehr.

[ x] Du ißt Frühstückszeug zum Frühstück.

[ x] "Ich kann nicht mehr so trinken wie damals" ersetzt "Ich trinke nie
wieder so viel."

[ ] 90 % der Zeit, die du vor dem Computer verbringst, ist für deine Arbeit.

[] Du trinkst nicht mehr zu Hause um Geld zu sparen, bevor du ausgehst.

[X] Wenn du hörst, daß eine deiner Bekannten schwanger ist gratulierst du und sagst nicht "Oh S*$", wie ist das denn passiert?


Oho, 13 von 25 - über die Hälfte. Oh Gott, der Tod ist nahe.....
Moment, ich hab noch einen 26.:

[] Du hörst auf, alberne Listen in deinem Blog zu posten.
PUH! Gerade noch so geschafft!

6.11.05

Und wenns mal so richtig eklig wird...

kann man sich ja ein paar Handschuhe übereinander ziehen. Etwa so:
http://www.mymspro.de/handschuh.php
?l=http://www.mymspro.de/handschuh.php
?l=http://www.mymspro.de/handschuh.php
?l=http://www.bild.t-online.de/BTO/masters/
std__gfx__hh/bild__koepfe/diekmann__kai__130x130,property=Bild.jpg


hihihi

5.11.05

Der Handschuh

Man kennt das: Beim herumsurfen ist man mal wieder in einen Haufen Scheiße getreten, vielleicht sogar in einen bemerkenswerten Haufen Scheiße, ein Haufen Scheiße sogar, der so bemerkenswert ist, dass man sich eine Bemerkung darüber, womöglich in seinem Blog, kaum sparen kann. Man will also etwas darüber schreiben, obwohl oder gerade weil es so ekelhaft ist. Aber dann hat man sogleich ein Problem.

Denn wenn man diesen Haufen Scheiße verlinkt, dann unterstützt man ihn ja sozusagen, denn bei Technorati, bei Blogstats und auch bei Google wird dieser Link schließlich goutiert und das ist schließlich etwas, was man ja gar nicht gewollt hat.

Dennoch kann man in Blogs ja nicht einfach über Scheiße schreiben, ohne auch einen Link zu setzten, hin zu dieser Scheiße, damit der Leser diese auch nachvollziehen kann.

Man ist also in einer Zwickmühle: einerseits will man sich die Hände nicht schmutzig machen, andererseits will man mit Scheiße hantieren. Wie soll das also gehen?

Die Lösung ist ganz einfach: Man zieht sich einen Handschuh an.

Einen solchen habe ich mir jetzt jedenfalls gestrickt, er ist unter der URL „mymspro.de/handschuh.php“ zu finden und wird folgendermaßen übergezogen:

Statt die Scheiße direkt zu verlinken, verlinkt man „mymspro.de/handschuh.php?l=url-der-Scheiße.de“ und der Handschuh wird sodann mit Hilfe des METAREFRESH auf die Scheiße weiterleiten. Schön was? Auf diese Weise kann man so ekelhafte Dinge verlinken, wie

NDP, Bild.de, und wenn’s sein muss sogar noch mich und das ganz ohne sich die Hände dabei schmutzig zu machen.

Ich lade hiermit jeden ein, meinen Handschuh zu benutzen oder ihn nachzuprogrammieren, denn er ist sogar opensource:

<?

if (isset($_GET["l"])){

echo "<HTML>

<HEAD>

<META http-equiv='refresh'
content='0;URL=".$_GET["l"]."'>

</HEAD>


</HTML>";

}

?>

Also, viel Spaß beim Scheiße verlinken ;-)
/*******************************************************
* Disclaimer:
* Ich habe den Handschuh für jeden bereit gestellt,
* der ihn nutzen möchte. Das gilt auch
* weiterhin.
* Aber ich will darauf hinweisen, dass die Nutzung nur
* die Meinung des jeweils Nutzenden wiederspiegelt und nicht meine,
* es sei denn ich sage dies Explitzit.
*/*******************************************************

to see - (nicht "Tussi")

Heute in der Reihe: "Filme, die ich, unter ganz bestimmten Umständen, die aber gar nicht mal sooo außergewöhnlichen sein müssten, bereit wäre, ohne mich groß zu beschweren oder rumzunörgeln, ja, vielleicht sogar gerne hineinzugehen und mir sie in einem örtlichen, im Ausnahmefall sogar nicht unbedingt allzu örtlichen, Lichtspielhaus anzusehen und im Einzelfall auch dazu fähig wäre, sie wirklich zu genießen":

CORPSE BRIDE
Broken Flowers
WALLACE & GROMIT
Flightplan

Bei Interesse bitte Wunschtermin und -ort in den Kommtaren hinterlassen.


4.11.05

Es ist doch wohl klar,

was das bedeutet, oder? Lasst euch nicht dabei erwischen den SpOn weiterhin zu verlinken! Ich passe auf!

[via: Heiko Hebig]

Tags: , ,

Ich bin dafür,

eine Standart-API für Suchmaschinen zu etablieren und unlimitiert zur Verfügung zu stellen.

[via: Schockwellenreiter]

3.11.05

hätte wäre könnte

Wenn ich mir die letzten acht Monate eine CD gekauft hätte und wenn diese CD von Sony BMG gewesen wäre und wenn von ihr dieser unsägliche Kopierschutz irgendwie auf meinem Rechner gelangt wäre, dann könnte ich jetzt freudig erregt diese Gauner anzeigen und mir den Ast dabei abfreuen.

Da das aber leider alles bei mir nicht zutrifft, kann ich an dieser Stelle nur diejenigen dazu aufzurufen, bei denen dies der Fall ist und einerseits freudig, andererseits ein wenig neidisch die weiteren Entwicklungen abwarten.

Und mir selbst bleibt nur die Erkenntnis, dass es sich ab und zu doch noch lohnt CDs zu kaufen. ;-)

2.11.05

Kalkofes oder Mattscheibe?

Habe mir gerade ein paar Folgen von Kalkofes Mattscheibe angeguckt. Wirklich ganz witzig. Aber irgendwie fand ich ihn früher besser.
Warum eigentlich? Ist er denn schlechter geworden? Oder liegt es doch am Fernsehen selbst?
Ich tippe auf letzteres. Satire kann nur funktionieren, solange sie nicht von der Realität übertroffen wird.


1.11.05

Viabilität und Gewalt

Es gibt ein Wort in der Evolutionstheorie, es nennt sich „Viabilität“. „Viabilität“, ist schwer ins deutsche zu übersetzen, denn es sagt mehr aus, als „erfolgreich“, weil Erfolg nicht umbedingt die Bedingung ihrer Möglichkeit ist. Es sagt aber auch mehr aus, als schlicht „Überlebensfähigkeit“, weil es mehr einer funktionalen Kategorie angehört. „Viabilität“ ist auch deshalb so schwer zu umreißen, weil sie eigentlich allgegenwärtig ist, weil eigentlich alles viabel ist was es gibt, denn die Existenz von etwas, ist fast schon der Beweis für seine Viabilität.

Aber manchmal, da gibt es Zeitfenster, einen Augenblick oder manchmal auch eine längere Epoche, da man schwerlich bei noch so manchem existierenden Phänomen „Viabilität“ diagnostizieren möchte. Denn es gibt hier und da alte oder veraltete Strukturen, die nicht mehr so recht funktionieren wollen und dem Untergang geweiht sind, aber die es dennoch schaffen, sich irgendwie am Leben zu erhalten.

Und hier sind wir schon mitten drin, in dem Diskurs der Gewalt. Denn Gewalt wird ausgeübt, wann immer ein nicht-vialbles Konstrukt sich gegen sein Ableben wehrt und zwar immer mit Gewalt wehrt.

Oft richtet sich diese Gewalt gegen sich selbst. In einer Art Selbstverweigerung des eigenen Todes wird dann gegen sich selbst gekämpft. Man zwingt sich sozusagen gewaltsam zum Weiterleben, oft mithilfe künstlicher Ernährung, verkabelt mit allerlei Schläuchen und externer Beatmung.
Ein Beispiel dafür ist die Telekom.

Gewalt wird bei dieser Agonie aber auch extern heraufbeschworen, denn der Rest der Welt wird diese Verrenkungen nicht kampflos hinnehmen. Die Welt wird sich zur Wehr setzten, und dem Unterganggeweihten zu Leibe rücken. Sie wird sich erheben gegen diesen sterbenden Koloss und in einem gewalttätigem Akt der Rache wird sie ihn kaltbütig auslöschen.
Ein Beispiel dafür ist die „Französische Revolution.“

Aber immer geht dieser revolutionären Gewalt noch eine andere Gewalt voraus. Eben jene Gewalt, die vorher von dieser sterbenden Struktur gegen den Rest der Welt ausgeübt wurde. Zunächst hatte die Gewalt meist lange Zeit als Joch funktioniert, aber mit zunehmender Ausweglosigkeit des eigenen Ablebens steigert sie sich dann, wird immer unkontrollierter und geriert sich schließlich nur noch als ein wildes Um-sich-schlagen, als paranoider Überlebenskampf. Ein Kampf der trotz seiner Aussichtslosigkeit dennoch geführt wird.
Ein Beispiel dafür ist die Musikindustrie.

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