Too Cool for Internet Explorer

24.2.06

Call for Participation (oder rewriting Baudrillard)

Der Hyperlkult 15 an der Uni Lüneburg soll sich um Simulation und Modelling drehen. Interessantes Thema, wie ich finde und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch diesmal dabei sein werde. Ich frage mich, wie man das Thema jenseits des marktschreierischen Baudrillardismus aufbereiten kann. Ich denke, genau das soll versucht werden, ein nüchterner Blick auf die Simulation, wie sie heute Überall anzufinden ist, ihre erkenntnistheoretischen und erkenntniskritischen Aspekte sowie die allgemeine Computerisierung von Wissenschaft und Forschung.
Mich persönlich interessiert dabei vor allem die erkenntnistheoretische Seite am meisten. Simulation ist sicher ein schwieriges Denkfeld, weil man sich einerseits von dem Konzept der Nachahmung verabschieden muss aber andererseits die Unterscheidung von "Wirklichkeit" und Simulation zwar brüchig wird, aber dennoch nicht überwunden wird.
Ich denke wir haben es hier mit einer weiteren Frage des Gesetzes zu tun. Genauer: dem Gesetz des Gesetzes.

Und wie das so bei den Gesetzen ist liegt ihre Unmöglichkeit wie ihre Möglichkeit zwischen der Einmaligkeit und der Allgemeingültigkeit. Und hier sind wir schon mitten in der Frage nach dem Begehren des Forschers und des Wissenschaftlers der die Simulation vorantreibt, weil er dem Gesetz auf die Schliche kommen will, dem einzigartigen Gesetz, dass er in seiner Simulation wiederholen will um es sich anzueignen. Die Wissenschaftler wollen ja schließlich keine Wirklichkeit nachbilden sondern „nur“ deren Gesetze erforschen. Die Möglichkeiten des Computers sind dabei allzu evident. Der Computer schafft es absolute Gesetzmäßigkeiten aufzustellen und zu reproduzieren. Genau das ist seine Stärke. Aber auch seine Schwäche. Denn er kann eben keine Nicht-Gesetzmäßigkeiten handhaben. Das ist ihm Verboten.
Hier kommt der Mensch ins Spiel. Seine Stärke ist die Produktion von Einzigartigkeiten. Egal was er tut macht oder sagt, jede Geste etc, ist für sich genommen Einzigartig und dennoch träumt er schon seit immer vom Gesetz und der Gesetzmäßigkeit das Einzigartige und unerschütterliche Gesetz, dass er Wahrheit nennt, dem er auf der Spur ist, immer ganz nahe dran, aber doch nie ganz. Dieser Mensch schafft sich also das, was wir Sprache nennen um alle seine Einzigartigkeiten wiederholbar zu machen, um sie als Gesetzmäßigkeiten dem Anderen aufzudrücken. Nun hat er das ideale Spielzeug dafür. Eine Gesetzmaschine. Und der Computer ist nie etwas anderes gewesen als das. Wenn dieser Mensch also diese Gesetzmaschine in Betrieb nimmt um Gesetzmäßigkeiten (die es vielleicht gar nicht gibt) zu erforschen, dann hat das diverse Auswirkungen, die - und das muss ich wohl an dieser Stelle zugeben - Baudrillard recht gut herausgearbeitet hat: Die Unentscheidbarkeit von Gesetz und Wirklichkeit. (Wobei ich das erstmal noch in Klammern denken würde. Da die „Wirklichkeit“ immer schon mehr ist als Gesetz, egal wie man sie definiert, sollte auch eine absolute Simulation unmöglich sein)

Denn – und das denke ich, hat Baudrillard nicht bedacht, das Gesetz nämlich setzt. Es setzt sich selbst in jeder seiner Anwendungen (heißen Programme vielleicht deshalb „Anwendungen“?) und wenn man dem Computer sagt: Das Gesetz sieht so und so aus, dann wird er dieses Gesetz nicht nur anwenden, sondern auch reproduzieren und der Forscher wir sagen: Ja genau so ist es. Der Computer bestätigt dem Forscher seine Gesetze. Das Gesetz war ja immer schon vor dem Computer da, und vor dem Programm. Nicht in der Realität, aber in ihrer Wahrnehmung.

Was der Computer aber niemals tun wird - und das ist vielleicht genau das Fatale - er wird das Gesetz niemals überschreiten. Er wird das Gesetz nicht brechen, sondern es befolgen, wie kein Mensch es befolgen könnte. Und dann fragt sich was das wiederum für Rückwirkungen auf das Gesetz hat. Ein Gesetz, dass sich nicht dehnen, biegen, transformieren und umgestalten lässt, ist das noch ein Gesetz? Ich denke an diese Frage sollte man sich richten, beim Nachdenken über Simulation.


Labels:

22.2.06

Erstaunen

Bin ertaunt wie sauber Hamburg ist, wenn man gerade aus Berlin kommt.

Bin erstaunt wie sauber die Wohnung ist, wenn ich länger nicht da war.

Bin auch erstaunt wie sauber mein Tagesablauf ist, so ganz ohne Magisterstress.

21.2.06

(über-) Leben

Merke: Quelltextinterpretation ist selbst nach einem halben Jahr Nicht-Reinschauen machbar, solange man genug allgemeine Übung im Texte Interpretieren hat. ;-)

So langsam floweds wieder mit dem Coden. Von Berlin hab ich bisher leider nicht viel mitbekommen. 8 Uhr aufstehen, Frühstücken und Coden bis 22:00. Bin mittlerweile ganz schön im A****. Wenigstens schreibt Enno wieder regelmäßig.

Ich würde so gerne mal wieder ausschlafen und rumgammeln. Ich glaube Weihnachten war bei mir das letzte Mal ... Naja, eigentlich auch schon nicht mehr so richtig ....

Nach der CeBit gibt’s erstmal Urlaub!

18.2.06

from deadline to deadline

Zwanzig Tage. Dann ist CeBit. Stichtag für callistra und es gibt noch viel zu tun. Na dann mal los ...

16.2.06

Leben

Gestern:

Mit dreieinhalb Stunden Schlaf zum Binden, eine Kopie einer Kopie einer Kopie …
Nach Lüneburg gefahren - Arbeit abgeben, zum I-Amt Exmatrikulation beantragt, zur Bib und einen großen Tramperrucksack Bücher entsorgt. Mensa – Zurück nach Hamburg. Kurz ausgeruht - ab nach Berlin zu Ole. (Siehe auch Enno) Dort zu wenig Hinweisschilder in den U-bahnhöfen, komme mir in Berlin immer vor wie im Outback. Keine Gesetze hier, aber die Berliner Luft… alles surreal (liegt wohl aber an mir)

Komme an, schlechte Stimmung, Adminsystem im Arsch, am Ende wird alles gut (wie immer). Wir trinken Bier, Oles Katzen sind süß, wir quatschen, ich baue ab, Kopfschmerzen…. Bett!

Bilanz:

Gewinne: Leben!

Verluste: EC-Karte (schon gesperrt), Mütze (irgendwo am Hamburger Hauptbahnhof (vermute ich))

Heute: Warten auf den Testserver… aber ich fühl mich schon besser.

15.2.06

Magisterarbeit

Nach über einem Jahr arbeit. Nach über über drei Monaten Vollgas geben. Nach über fünf Stunden drucken: Hier.

Ich geh dann mal pennen...

Update: Und abgeben!

Und weiter gehts... nach Berlin... arbeiten. (Jaja, das Leben bricht schneller in die Welt ein, als man krank werden kann)

Matts CD ist jetzt auch angekommen und sie ist der Hammer! Danke nochmal dafür! Das ist jetzt der offizielle Magistersoundtrack.

13.2.06

Mohamed im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Konzept: mspro
Totenmaske: mate

Gewinner!

Ich hab mein erstes Blog-Preisausschreiben gewonnen. Jippieeee

PS: @Don, ohne RSS-Reader hätte ich jetzt sicher eine CD weniger im Regal ;-)

12.2.06

Huntington

Sätze, die ich immer wieder lese:

  • Wir erleben Huntingtons Kampf der Kulturen ...
  • Haben wir jetzt den von Huntington beschriebenen Kampf der Kulturen ...
  • Der Kampf der Kulturen, wie Huntington ihn prophezeite ...



Sätze, die ich noch nie gelesen habe:

  • Huntingtons Theorie ist ja die, ...
  • Wenn Huntington vom Kampf der Kulturen spricht, dann meint er ...
  • Huntingtons Buch analysiert die Bedingungen der ...


Also, ich hab das Buch nicht gelesen. Aber es kann doch wohl nicht sein, dass der Titel schon der ganze Inhalt ist, oder?


(PS: Dann lese ich doch lieber Gehaltvolleres)

10.2.06

Tomicek und der Führer

Huch, das hatte ich noch gar nicht gesehen. Es blubbert und blubbert in meinem Gehirn... Die Sun hat es ausgesprochen [sagt SpunSpon]...

Jahaaaa, dachte ich zuerst: Das ist er ja tatsächlich. Oder könnte es sein. So als unwillkürliche Assoziation blitzt es schon sehr dolle in diese Richtung. Die dicke schwarze Nase unter der uniformen Schrimmütze machts möglich. Und tatsächlich: kann es sein, dass der gute Tomicek (der Zeichner) insgeheim einen Hitlerkomplex hat?
Also mit Hitlerkomplex ich meine keineswegs ein latentes Nazitum. Neinnein. Nicht zwingend jedenfalls. Es ist mehr so die geheime Faszination, die untergründige Obsession an diesem Mann, die viele meiner Mitmenschen verspüren, die sich zwar aufgeklärt und rational geben, aber immer von dieser Informations-, Bild- und Geschichtengeilheit über ihn getrieben sind. Leute, die die Hitlers Helfer, Hitlers Freunde, Hitler Frauen, Hitlers Hunde, Hitlers Waschmaschine etc. Dokus auswendig kennen. Das was ich meine, könnte man vielleicht auch das Guido-Knoppsyndrom oder SPIEGEL-TVsydrom nennen. Ihr wisst schon was ich meine. Also ist dieser Tomicek vielleicht so einer?

Also kann es sein, dass sich Hitler, also so quasi hintenrum, ganz unbewusst in die Zeichnung eingeschlichen hat?

Aber dann überlegte ich weiter. Da ist ja noch was: die Weltkugel. Klar, zunächst einmal wird die Assoziation dadurch noch gestärkt. Wollte Hitler nicht die Welt beherrschen? Hat er dabei nicht tatsächlich auch auf die monumentale Ausgestaltung von sportlichen Events gesetzt? Ist dies die Reinkarnation, die lächelnde Inkarnation des Bösen, für die die Welt nur ein Spielball ist? ....

Spielball, Spielball, … Spielberg? Nein, aber so ähnlich… halt irgendwas mit Film ... da war doch noch was:


Richtig! Der gute alte Chaplin. Die Referenz ist also gar keine auf Hitler. Jedenfalls nicht so direkt. Es ist eine Referenz auf Chaplins "Great Dictator", also eine indirekte, vor allem aber parodistische, von uns aus gesehen wirklich sympathische, weil selbstironische Replik auf den GröFaZ. Hahaha, wir deutsche sind schon ein lustiges Völkchen. Wir nehmen uns mit diesem Bild also nur selbst auf den Arm. Die Referenzen sind Doppelbödig wie noch was. Super Tomicek, das war wirklich subtil.

Aber dass das ausgerechnet die Briten nicht kapiert haben ...


9.2.06

Die Welt ist schön

Glaubt ihr ihr nicht? Wetten doch? (am besten immer auf random klicken, zwei, drei .. fünf ... Wochen lang)

[via: Lu]

8.2.06

Verrückt

Ich sags doch!



[via: Sixtus]

7.2.06

"Gott ist schuld!"

So, weil mir das grad echt auf den Senkel geht. All die Pseudoaufgeklärten, die jetzt meinen, man könne sich aus der Affäre ziehen, indem man jetzt statt den Islam, einfach die Religion im Allgemeinen verantwortlich macht. Ihr macht es euch zu einfach! Die Religion, und wenn man es so schon so weit fassen will, der Glaube ist nicht das Problem!

Und wenn ich schon höre: "Bildung ist der Schlüssel", "Aufklärung braucht das Land". Hab ihr es noch nicht mitbekommen? Die religiösen und politischen Führer, all die Rädelsführer, Spindoktoren, Mullahs, die den ganzen Scheiß erst anheizen sind ohne Ausnahme gebildete Leute. Das ist die Elite. Die haben sicher noch weit mehr auf dem Kasten als ihr!

Und von wegen, dass sich eine Gesellschaft von Gebildeten nicht instrumentalisieren lässt: Waren Heidegger, G. Benn, G. Frege, Leni Riefenstahl, W. von Braun und all die anderen, waren die zu dumm, zu ungebildet? Hätten sie vielleicht noch mal Mathenachhilfe nehmen sollen, dann wäre das nicht passiert? So ein Quatsch!

Ihr seid selber so sehr in Eurem verbohrten Glauben einbegriffen, dass ihr gar nicht mehr über den Tellerrand blicken könnt! Ihr seid kein Stück besser als die Fanatiker und Dogmatiker auf beiden Seiten des Konfliktes. Ihr wiederholt denselben Fehler, den Ihr den anderen vorwerft. Ihr haut Euch auf die Brust, weil ihr glaubt Gott ersetzt zu haben, durch Euren Rationalismus, euren Atheismus und Eure Wissenschaft. Weil ihr Gott ersetzt habt durch etwas anderes unersetzbares an das Ihr glaubt. Aber auch Vernunft ist ersetzbar, sie ist ersetzbar wie ein Gott ersetzbar ist. Sie ist absolut ersetzbar und zwar weil sie absolut unersetzbar ist, oder weil ihr sie dafür haltet. Glaubt mir, man wird sie ersetzen. Und deshalb ist die Vernunft schon verrückt, sogar die Verrücktheit selbst. Ebenso verrückt wie Gott.

Nein, nein, Gott ist nicht tot, Gott ist überall und ganz besonders ist er in eurem Denken am Werk. Gott ist nicht tot, er war nie tot, er ist eben nur verrückt. Er ist völlig verrückt geworden, nein er ist immer schon verrückt gewesen. Er ist verrückt nach sich selbst und zwar ist er verrückt, weil er einzigartig ist. Seht das endlich ein! Er ist einzigartig und zwar für jeden von uns. Und zwar ist er einzigartig weil er ersetzbar ist. Gott ist austauschbar, er war es immer schon und doch wollte er es nie sein. Niemand will, dass man seinen Gott einfach so austauscht. Niemand will ihn auf Bildern veräppelt sehen. Nicht die Moslems, nicht die Christen, nicht die Juden und - Ihr schreit es einem förmlich ins Gesicht - auch Ihr wollt euren Gott nicht ausgetauscht sehen! Euer Gott, der Gott der Weisheit und der Wissenschaft, der Logik und der Aufklärung, er ist nicht bei Sinnen, er hat den Verstand verloren, so wie alle anderen Götter auch.


Aber macht Euch deswegen keinen Kopf, das passiert. Es passiert jeden Tag. Und es wird auch morgen noch passieren. Euer Gott wird ausgetauscht werden. Deshalb darf man nicht glauben, dass es einen Gott gibt. Er will es Euch weismachen, er will Euch einreden, das versucht er immer. Jeder Gott versucht das.
Hört nicht auf Gott! Ich sage hört nicht auf ihn, wenn er Euch befiehlt: "Ich bin dein Herr und du sollst keine Götter haben neben mir". Hört ihm nicht zu, wenn er das zu Euch sagt. Und glaubt nicht, dass der jüdische/christliche/moslemische Gott der einzige ist, der das sagt. Glaubt ja nicht, dass ihr Gott so billig entkommen könnt, indem Ihr Euch so arrogant und vorschnell Atheisten nennt. Ihr entkommt dem Glauben nicht, und auch Euer Gott ist verrückt. Er ist ebenso getragen von der eifersüchtigen Rachsucht. Das ist sein Wesen. Das Wesen eines jeden Gottes. Die Eifersucht IST Gott. Gott ist nichts als Eifersucht. Jeder Gott will immer der einzige Gott sein.

Ich für mich sage Euch deshalb: Ich habe nur einen Gott, und das ist nicht der meinige, es ist der Gott des anderen. Ich bin nicht der Herr meines Gottes. Und auch wenn es manchmal so aussieht, dass ich ihm folge, wo immer er mich hinbefiehlt, dann tue ich es nur, weil ich weiß, dass er ganz anders ist als alle anderen Götter, weil er einzigartig ist und weil mein Gott niemals euer Gott sein wird. Aber weil ich weiß, dass eure Götter ebenso einzigartig sind, lass ich sie Euch. Glaubt ruhig an sie, die Vernunft. Ihr werdet nicht die ersten sein und ihr werdet nicht die letzten sein. Aber beschwert euch später nicht, wenn sie Euch nicht zuhört, wenn die Vernunft selbst zu verrückten Schlächter wird, wenn sie rational - auf rationale Weise - schlachtet. Und es wäre nicht das erste Mal, wenn sie das tut. Und wenn der Atheismus, der radikale und dogmatische Atheismus, mal wieder um sich greift, wenn er den Menschen befieht nicht mehr an Gott zu glauben, dann glaubt mir, er tut es einzig und allein, weil er der einzige Gott sein will. Eure Götter sind nicht besser oder schlechter als mein Gott oder irgendein anderer.

Aber kommt mir nicht mehr mit Eurem Geschwätz, dass Euer Gott das Heil über die Menschheit bringen wird. Dass Euer Gott überlegen wäre, dass alles gut wird, wenn jeder nur noch an Euren Gott glauben wird. Denn das flüstert er euch nur ins Ohr, nachts wenn ihr schlaft. Ihr müsst aufpassen, dass Ihr Euch nicht überreden lasst, so wie sich viele haben überreden lassen. Ja, auch die Nazis haben sich überreden lassen, die Kreutzzügler, die Islamisten haben sich überreden lassen und ihr fangt auch schon damit an ...

(PS: Ich bin wahrscheinlich auch das, was Ihr einen Atheisten nennt. Ein Atheist, aber ich bin keiner, der sich darauf etwas einbildet. Ich glaube nicht daran, dass ich durch meinen Atheismus Gott entkommen kann. Ich bin sehr vorsichtig mit meinem Atheismus, weil weiß, dass er jederzeit über alles herfallen wird, was nicht seinen Glauben teilt. Wenn ich nicht aufpasse. Ich passe auf. Nichts anderes erwarte ich von jeder Religion. Auch von Eurer)


Bloggen, Glauben und Signatur

Den ganzen Multiple-Choice-Quatsch in der Bloggerumfrage hätte man sich sparen können. (Der Fragebogen ist auch nicht besonders gut gemacht, jedenfalls arbeitet er für mich nicht die relevante Fragestellungen aus und die Antworten, die man damit gibt, fühlen sich selten befriedigend an. Der Fragebogen beschränkt sich darauf, Bloggen und Blogslesen den klassischen Medien 1 zu 1 gegenüberzustellen. Das wird der Sache einfach nicht gerecht. Davon abgesehen halte ich von Multiple-Choice eh nix. Quantitative Empirie ist immer nur das Bestätigen der Frage, egal wie dumm sie ist.)

Die Umfrage führt schließlich zu einer Frage, die man tatsächlich ausschreiben muss. Sie lautet etwa so: "Was halten Sie für das einzigartige Merkmal von Blogs."

Diese eine Frage hat es in sich. Was ist denn nun das Besondere?

Nun, meine Antwort war, dass Meinung, Wissen und Persönlichkeit in einem Blog in eins fallen, so dass das eine vom anderen nicht mehr getrennt werden kann. (Manche nennen das Hypersubjektivität)
Die Einträge in Blogs sind somit signiert. Sie sind durch die Persönlichkeit des Bloggers signiert, so als ob er direkt zu mir spricht, in vertraulicher Unterredung, oder als ob er mir einen Brief schickt, wie der Brief eines alten Bekannten. Vor jedem Eintrag scheint ein virtuelles "Ich lege hiermit Zeugnis ab. Ich bekenne. Ich gelobe. etc" zu stehen. Und wenn ich das Blog länger lese, dann schleicht sich eine Vertrautheit ein, dann weiß ich zum Beispiel warum er dies so findet, jenes so denkt, etc. Kann man einer Zeitung so vertrauen? Vertauen meine ich, so wie man einem Menschen vertrauen kann?

Deshalb glaube ich Bloggern. Ich glaube aber nicht nötigenfalls das, was sie sagen. Aber ich glaube ihnen, dass sie meinen, was sie sagen. Und das ist unendlich viel mehr, als ich bei Journalisten jemals bereit bin zu glauben.

Es geht viel um Wahrheit bei dem Streit um Journalismus und Bloggen. Meine Wahrheit ist diese: Es gibt keine Wahrheit, wo es keinen Glauben gibt. Und es gibt keinen Glauben, wo es keine Signatur gibt.
Ich glaube nicht ich an die Wahrheit, aber ab und zu glaube ich daran, dass jemand glaubt, wenn er spricht. Das nenne ich Glaubwürdigkeit.

[via: Don Alphonso]

6.2.06

Die Verteidigung der westlichen Werte

Jaja, ich kenn das. Gerade in letzter Zeit. Man möchte die Hamas am liebsten wegbomben. Ja, ich weiß, sie ist demokratisch gewählt. Mir egal. Das sind dumme Schießrambos, die meisten können nicht mal lesen.
Dann möchte ich jeden Palestinenser ohrfeigen, quatsch, jedem die Fresse einhauen, der dieses Lumpenpack gewählt hat. Die scheinen einfach zu dumm zu sein für den Frieden. Ich denke so, ja, ich fühle so. Manchmal. Und ich kann mehr als verstehen, dass viele Israelis genauso fühlen, sicher in noch höherer Potenz.

Ja, und warum soll man diese Regierung überhaupt anerkennen, die zwar demokratisch legitimiert ist, aber selbst nichts von Demokratie hält? Und warum soll man den Terroristen Menschenrechte zuerkennen, wenn sie diese selbst mit Füßen treten? Und warum soll ich tolerant gegenüber einer Religion sein, die selber nicht tolerant ist?

Aber dann fällt es mir wieder ein: Es geht doch gar nicht um sie. Es geht um uns. Weil Menschenrechte, Toleranz, Frieden, Demokratieverständnis UNSERE Messlatten sind, an denen wir UNSERE Taten messen müssen. Und es ist völlig egal gegenüber wem. Diese unsere Werte kann uns kein noch so radikaler Islamist nehmen. Mit keinem noch so heftigen Terroranschlag. Niemals. Die können wir uns nur selber nehmen. Wir ganz allein.

Die wirklichen Feinde der westlichen Werte sitzen unter uns. Sie schreiben für den Spiegel, die Welt und sitzen noch in vielen anderen Redaktionen. Sie nennen sich pro-westlich und kämpfen für das Gegenteil. Die Verteidigungslinie der westlichen Werte verläuft genau hier. Zwischen ihnen und uns. In Köpfen und in den Worten.

3.2.06

Hypersubjektivität und Zitat

Spon hat ein Interview veröffentlicht. Dort geht es um Journalismus und Blogs. Interviewt wird Thomas Leif vom „Netzwerk Recherche“, der ganz schön hart auf Blogs rumbashed und den Journalismus dagegen als den einzigen Leuchtturm in der Informationswüste hochhält.

Schön ist, dass auch gleich dabei steht, dass nicht Spon das Interview führte, sondern Webwatching.info. Das ist ja auch legitim, die Sponalisten haben das Interview gekauft und sie stellen es nun ihrerseits in Netz, auch ins Netz genauso wie webwatching.info.

Ins Netz. – Ja, das Netz, das tolle Internetz, in dem Interviews von überall auf der Welt zu erreichen sind, ganz egal, ob die Domain dafür spiegel.de oder webwatching.info heißt und ganz egal auf welchem Server sie lagern. Das tolle Netz, das verlinkt ist und verweist, immer weiter verweist, auf die Quellen der anderen, so wie Blogs das tun, verlinken und kommentieren, weiterreichen, diskutieren, zitieren, etc. Ach ja, ich liebe das Internetz.

Aber da fragt man sich – und zwar aus genau diesem Grund: hätte da bei Spon nicht ein Link gereicht? Muss man das ganze Interview noch mal ins Netz stellen? Ja, das kann man fragen, das ist legitim, aber OK, das sähe ja echt blöde aus, wenn da bei Spon nur die Überschrift und dann der Link stehen würden. Das kann man schon verstehen, dass die Sponalisten das nicht machen können, wie sieht sowas denn aus? Also kein Link sondern noch mal ins Netz stellen. Gut, aber dann kann man ja mal vorsichtig fragen, was die journalistische Leistung dieses Beitrags der Sponler ist. Ja, das kann man fragen und zunächst ist die Antwort klar: Sie haben das Interview entdeckt. Das ist ja nun nicht schlecht, aber – mal ehrlich – auch nicht so besonders toll, das haben schließlich viele andere auch getan und auch vorher schon getan, ganz besonders auch Blogger.

Aaaaber, die Sponler haben bei ihrer Recherche sicher noch mehr entdeckt, also sicher auch noch die anderen Interviews gelesen die dort auch schon veröffentlicht sind. Sie haben sie sicher ausgewertet aber dann doch nicht genommen. Und das ist ja nicht nichts. Also kann man festhalten: die Sponacken haben dieses Interview auch ausgewählt. Die Selektion von Inhalten ist durchaus auch eine journalistische Aufgabe, das kann man schon gelten lassen. Man kann hier natürlich, gerade wenn man auch die anderen Interviews kennt, und gerade auch wenn man von den Abwehrschlachten des Spon gegenüber Bloggern weiß, vermuten, diese Selektion diene nicht primär der „Objektivität“, sondern dient vielmehr der Untermauerung der eigenen Position gegenüber den verhassten Blogs. Also ist diese Selektion vielleicht nicht gerade das, was Leif in diesem ausgewählten Interview so formuliert:

Sie [die Journalisten] versuchen, sich bei der Recherche ein möglichst objektives Bild eines Sachverhalts zu schaffen, das unbeeinflusst ist von ihren eigenen sozialen Kontexten und Ansichten. Alle beteiligten Parteien anzuhören, ist unter anderem ein entscheidendes Charakteristikum von professionellem Journalismus.

Das kann man annehmen aber nicht beweisen, objektiv beweisen, so wie Journalisten das was könnten, die ihr „Handwerk gelernt“ haben. Aber Journalisten haben Geld zu Hand und so können sie sich die Inhalte einfach zusammenkaufen, können es sich auf diese Weise sparen ihre eigene subjektive Meinung zu sagen. Denn solange man Meinungen kaufen kann, haban nur die Journalisten das Recht die „objektive Wahrheit“ ausgewählt ans Licht zu bringen.

Nun könnte man das aber ja auch gut finden, dass zum Beispiel Blogger nicht einfach nur abschreiben, Inhalte zusammenkaufen, sondern Dinge, die schon da sind, herausgreifen, indem sie verlinken und diese Dinge darüber hinaus auch noch diskutieren. Und zwar könnte man das gut finden, weil sie damit selber Inhalte generieren, vielleicht Zusatzinformation liefern und verschiedene Ansichten des Gegenstandes ermöglichen, anstatt einfach unkommentiert irgendwelche Inhalte zu doublizieren die es anderswo schon gibt, nur einen potenziellen Klick weit entfernt gibt und sich dann auch noch in dieser Redundanten Information selber auf die objektivierte Schulter klopfen.

So, wie ich das hier zum Beispiel mit diesem Beitrag gemacht habe, so wie das viele andere mit diesem Beitrag gemacht haben. Sie alle, haben diesem Beitrag weitere Inhalte aufgepfropft, sie haben verschiedene Ansichten ermöglicht, ihren Gegenstand gewendet und in anderem Licht betrachtet und das ist allemal mehr als Spon zu leisten gewusst hat.

Aber das alles kann man natürlich auch als „Tabledance“ von „selbstverliebten Egozentrikern“ abtun, so wie Leif die meisten Blogger nennt. Und Leif hat schon Recht wenn er meint:

Die meisten Blogger sind von ihrer Selbstdefinition her viel subjektiver als jeder seriöse Journalist. Während ernsthafte Journalisten zumindest versuchen, objektivierbare Kriterien einzuführen, sind viele Blogs von einer Hypersubjektivität getrieben. Der Blogger stellt seine eigene Person in den Vordergrund.

Subjektivität ist scheiße! Das geht so nicht weiter! Ich will lieber Journalist sein, so richtig „objektiv“, so wie die Sponalisten eben. Es muss sich was ändern. Sofort! Und ich habe schon eine Idee.

Ich lasse so wie Spon wenigstens das letzte Zitat völlig unkommentiert stehen, um es nicht in meiner „Hypersubjektivität“ (subjektiver noch als das Subjektive) zu verunreinigen:

Dem Großteil der Blogger geht es eben nicht ernsthaft darum, einen Sachverhalt aufzuklären oder einen Vorgang zu analysieren.

vier gewinnt!

Da hat mir die Wasserstandsmeldung doch glatt Hausaufgaben aufgegeben. Wenigstens kann man es weiterschleudern, das Stöckchen. Und endlich mal weg vom Politischen.


Vier Jobs in meinem Leben:

  • Teppichverkäufer
  • Videospiel Vertriebsassistent
  • Organtransporteur
  • Web-Entwickler

Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann:

  • Frühstück bei Tiffany (Hach Audrey …*seuftz*)
  • Pulp Fiction (Jaja, Standard, aber was soll ich machen? Ist nun mal einer der Besten.)
  • Den Kiezkollegen (Jeden Tag acht mal und dann hab ich immer noch nicht genung)
  • So ziemlich alles von Jim Jarmusch (Sogar die ganz Frühen, die werden nämlich mit jedem Mal sehen besser = weniger langweilig)

Vier Orte, an denen ich gelebt habe:

  • Hannover
  • Lüneburg
  • Hamburg
  • Noch wo anders in Hamburg

Vier TV-Shows, die ich sehr gern sehe:

  • Ich
  • habe
  • kein
  • Fernsehen

Vier Orte an denen ich Urlaub gemacht habe:

  • Skandinavien
  • Süd Afrika
  • Prag
  • Kroatien

Vier meiner Lieblingsgerichte:

  • Frühlingsrollen (die von meine Mutter … bzw. vom „Eismann“ aus der Fritöse)
  • Fleisch, immer nur Fleisch! (Was denn für welches?) Gibt’s da Unterschiede?
  • Fisch viel Fisch Am besten sturzbetrunken morgens um halb 8 auf dem Fischmarkt gekauft
  • Manchmal schmeckt mir auch ne Stulle so gut, so dass ich „Stulle“ in diesem Augenblick zu meinem Lieblingsgericht erklären könnte. Manchmal.

Vier Webseiten, die ich täglich besuche:

  • Spon (jaja ich gebs zu)
  • Telepolis (immer seltener)
  • Blogs (Ich kann mit knapp 50 aufwarten)
  • Statcounter.com: (immer diese Egoscheiße)

Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre:

  • Luftmatratze
  • “Herr der Ringe“-Set (Auenland)
  • Auf der anderen Seite der Herausforderung
  • Las Vegas

Vier Blogger, die das über sich ergehen lassen sollen:

2.2.06

Tötet Morddrohungen!

Der PI ihre Kommetatoren, die sich über die unverhältnismäßige Aufregung der arabischen Welt über diverse Karikaturen so aufregen, regen sich über Dr. Dean so dermaßen auf, dass sie offen zum Mord an ihm aufrufen. Das regt mich auf!
Also liebe Myblog/20six Betreiber, deshalb ich rufe Euch auf: "Tötet den PI-Account!"

PS: hier gehts weiter

1.2.06

Eine Frage Herr Broder,

sie als Journalist wollen ja immer alles genau wissen. Manchmal steht ja was in der Zeitung und das glaubt man nicht. Gerade als Journalist weiß man ja darum, wie die Informationen so manipuliert werden, deshalb ist es manchmal notwenig selbst nachzuforschen. Das ist ja auch Ihr Job, also immer ran da an die Fakten.

Die Reaktionen der islamischen Welt auf die Karikaturen des „Jyllands-Posten“ ist hier Ihr Thema. Nun, ich finde auch, das ganze zeugt nicht gerade von Souveränität und Selbstironie des Islams. Ja, man kann sagen, das geht gar nicht, wie man sich über Karrikaturen nur so aufregen kann, da geben ich Ihnen recht. Dennoch ist es ja nicht uninteressant, wer hier diese Karikaturen veröffentlicht hat.

Jyllands-Posten“ ist eine Zeitung, die schon in den 30er Jahren gegen Juden hetzte, und auch heute noch als extremer Rechtsausleger bekannt ist, wie die taz ausführt. Natürlich haben Sie das gelesen und paraphrasieren diesen Kommentar sogleich:

Und die "taz" hat die Seite gewechselt. Ein Kommentar, der heute im Blatt steht, fängt mit dem Satz an: "Sie wusste, was für ein Süppchen sie da kochte, die dänische Zeitung Jyllands-Posten, die als Sprachrohr des rechtsreaktionären Dänemark gilt..." Ob das wahr ist, müsste noch geklärt werden.

Ob das wahr ist, das steht erstmal noch in Frage. Also das ist ja auch ziemlich abwegig, diese Behauptung der taz, das mal so eben, mir nichts dir nichts, eine dänische Zeitung rassistisch sein kann, also da muss man noch mal nachforschen. Schließlich hat Superbroder, der Premiumjournalist schlechthin, diese Information noch nicht verifiziert. Aber schreiben darüber kann man ja schon mal, denn es gibt ja auch Anzeichen, dass die taz hier irrt, sogar ziemlich sicher irrt. Denn Dänen, das weiß man ja, sind schließlich nicht von Natur aus rassistisch:

Von der spießigen Sprache abgesehen, die man heute nur noch ab und zu im "Neuen Deutschland" findet, ist ein solcher Vorwurf nur dumm und frivol, wenn man weiß, dass die Dänen fast ihre gesamte jüdische Bevölkerung mit Booten nach Schweden gerettet haben und dass der dänische König zur Zeit der Besatzung einen gelben Stern an seinem Anzug trug.

Also wirklich. Wie "dumm und frivol" ist das denn? "Dumm" ist es, eine dänische Zeitung des Antisemismus zu bezichtigen. Warum? Na weil das doch gar nicht möglich ist. Das dänische Volk als solches kann überhaupt gar nicht rassistisch sein. Die Dänen waren ja schließlich damals auch nicht rassistisch, also ist es ganz egal was dänische Zeitungen damals wie heute schreiben oder schrieben, sie sind durch ihr Dänisch-sein schon a priori reingewaschen von allen diesen Vorwürfen. Dagegen wissen wir ja, dass die taz natürlich „linksreaktionär“ ist. Die taz ist reaktionär, schreiben sie, ohne jegliche Begründung, mehr so am Rande, aber es leuchtet schon ein warum sie das ist. Sie ist nämlich ebenso reaktionär wie die Richter, die sich anmaßten in Ihrem Fall vor Gericht zu urteilen. Denn auch die taz-Redakteure sind, ebenso wie die Richter, „die Erben der Firma Freisler“, wie Sie letztens richtig feststellten. Sie sind die Erben, sie teilen das Erbgut, das Blut, sie sind des selben Geschlechts, wie die Entscheider der "Firma Freisler", jene nazistische Firma par exellance. Das heißt, die taz-Redakteure sind schon in der Genealogie dessen inbegriffen, was Reaktion, Rassismus und Antisemitismus überhaupt ausmacht, was ihn möglich macht, seine Quelle und sein Ursprung. Der Nazi steckt denen noch im Blut, das selbe Blut ihrer antisemitischen Großväter. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm, das wollten Sie also sagen. Und auch wenn die taz immer so tut, als sei sie gegen Rassismus und gegen die reaktionären Kräfte, das ist alles Lüge, Humbug, Augenwischerei. Die taz ist selber reaktionär. Vielleicht sogar rassistisch, man kann es beweisen, ein Gentest jedenfalls könnte das, oder ein Arierausweis, wenn es den noch gäbe. Die taz, so könnte man zusammanfassen, hat also das Rassistenblut bereits in sich, ganz im Gegenteil zu den Journalisten des „Jyllands-Posten“.

Aaaaber HerrHHerr Broder, und hier schließt meine Frage an: Gibt es da nicht Einschränkungen? Sicher ist das dänische Blut hier und da nicht wirklich rein. Sicher gab es da in der Geschichte Dänemarks Rassenvermischung, auch mit den rassistischen Deutschen. Vielleicht kann also auch in Dänemark mal jemand Rassist sein, was aber sicher zu Ausnahme gehört. Vielleicht sind ja auch hier und dort die Journalisten des „Jyllands-Posten“ von dieser Rassenvermischung betroffen?

Also Herr Broder, hier die Frage an Sie: ist es etwa das, was „noch geklärt werden“ müsste?

Winter

Kalt, Nass, Holländer, Dumm im Kopp. So ist er der Winter. Vor allem in dem letzten Interview. Dort schafft er es tatsächlich seine Aversion gegen Zuwanderung mit seinen feuchten Träumen vom Abbau des Sozialstaats zu kombinieren. Wichsvorlage dafür sind (natürlich) die USA. Seine Argumentation: Dort klappt sie, die Integration. Warum? Weil es dort keine sozialen Sicherungssysteme gibt.
Jaja, Herr Winter in den USA klappt die Integration sooooo toll, dass die Rassenunruhen jedes Jahr nur gespielt sind. Die USA tun nur so als gäbe es Rassenkonflikte. Warum? Na da kann man schließlich Hollywoodfilme drehen und viel Geld mit verdienen. Ach ja, Kriminalität gibts da ja auch nicht. Richtig, keine Sozialsysteme, keine Kriminalität. So einfach ist das, alles super. Herr Winter, danke dass sie diesen Schleier endlich gelüftet haben.

Also mal ehrlich, das ist doch mehr als revolutionär. All die Jahre haben wir gedacht Armut und Desintegration korrelieren miteinander. Tausende falsche Studien wurden uns dazu vorgelegt. De Winter entzaubert jetzt unsere naive Weltsicht. Unsere Ausländer sind ZU RECIH um sich zu integrieren. Sie haben Recht, unsere Armen sind einfach noch nicht arm genug um sich endlich zu integrieren. Wären sie nur ärmer, dann würden sie vielleicht... naja zwar nicht sofort ... aber naja, es ist ja Winter grad und ... keiner wird nächstes Frühjahr so genau nach ihnen fragen, nicht?

Wir sollten auch sofort die Sozialbarbeiter in die Reichengettos schicken, um dort die Integration voranzutreiben. Eine Gruppe, die man bisher völlig vernachlässigt hat. Ich fordere Deutschkurse für Millionäre!

MannMannMannMann, wenn wir den Winter nicht hätten. (dann würden noch mehr Integrationsunwillige den denselben überleben)