Ich bin ein Gutmensch
Es ist also passiert. Einfach so. Das Tabu ist gefallen, es liegt am Boden und die Menschen gehen darüber hinweg, wie über einen Fußabtreter. Das als unveräußerlich gedachte Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit steht jetzt zur Disposition. Die Folter ist nicht mehr Tabu. Man diskutiert es eifrig auf beiden Seiten des Atlantiks. Zack! Und ausgeträumt ist der Traum von den „universalen“ Menschenrechten.
Die naiven Idealisten, die dachten man könne daran nicht rütteln, diejenigen, die meinten es gebe unumstößliche, ideale Werte, welche als unbezweifelbare, undiskutierbare Entitäten das menschliche Moralempfinden determinieren, sie alle stehen nun da, wie begossene Pudel. Ja, im Grunde tragen sie eine nicht geringe Mitschuld am diesem Untergang der Menschenrechte. Sie waren sich ihrer zu sicher.
Für die Langsamen:
Es gibt keine idealen Moralvorstellungen! Es gibt keine transzendentale Ethik! Kapiert das endlich!
Ethik muss erkämpft werden. Und zwar jeden Tag, an jedem Ort, immer wieder aufs Neue!
Und weil ich genau das auf meine Weise zu tun gedenke, bin ich ein Gutmensch.
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