Broder, der beste Journalist der Welt
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DISCLAIMER:Achtung, ich habe mich peinlicher Weise geirrt. Der Artikel ist nicht von Henryk M. Broder geschrieben sondern von Liza selbst. Broder hatte ihn nur im Zuge der Niebelungentreue seiner Achse des Guten im eigenen Blog verlinkt. Da bei den Neocons die Protagonisten aufgrund der Monokausalität ihres Wahnes bekanntlich vollkommen austauschbar sind, ist mir das dann auch nicht weiter aufgefallen. Dennoch möchte ich mich bei den Betroffenen und den Leser entschuldigen.
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Ich habe mich lange gewundert, wie
Heute weiß ich: Henryk M.
Woher ich das weiß? Nun, jüngst habe ich einen Artikel von ihm auf Lizas Welt gelesen und war fasziniert. Es geht um die Diskussion, ob deutsche Truppen, sich an der Fiedensmission im Libanon beteiligen, die der Ministerpräsident Olmert in einem Interview mit der Süddeutschen angestoßen hat.
Diese Diskussion greift
„Der Wehrbeauftragte der Bundeswehr, Reinhold Robbe, und der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Bernd Siebert, verwiesen mit gespielter Bescheidenheit darauf, die deutsche Armee habe derzeit keine „Ressourcen“ respektive „Kapazitäten“.“
Er zitiert ja durchaus korrekt. Ein normaler 0815 Journalist hätte jetzt einfach die Aussage so genommen, wie sie ist, schließlich ist sie ja nicht wirklich abwegig, die Bundeswehr ist ja tatsächlich gerade ziemlich weit in der Welt verstreut auf diversen Missionen. Aber
„Hatte laute Selbstgespräche geführt und nachgerade darum gebettelt, endlich gefragt zu werden, ob man seine starke Truppe nicht gen Süden zu schicken gedenke;“
Aber
„Fürs Erste bändigten sie aber ihre Hormone und gaben sich betont reserviert.“
Aber
Und dann kam der Beweis. Denn, nicht nur die deutschen Politiker tun nur so als ob, sondern auch Olmert selbst, hat gar nicht gemeint, was Olmert gesagt hat. Olmert, nämlich will etwas ganz anderes:
„Es ist bemerkenswert, wie selektiv Olmerts Ausführungen verstanden und interpretiert wurden, die auf die Frage der Süddeutschen Zeitung folgten, welche Länder sich an einer „bewaffneten internationalen Schutztruppe“ beteiligen sollten. Denn der Premierminister hat hinsichtlich deren Aufgaben gänzlich andere Vorstellungen, als sie hierzulande diskutiert werden:“
Und wie als Beweis dafür zitiert er Olmerts Worte:
„Ich habe Kanzlerin Angela Merkel mitgeteilt, dass wir absolut kein Problem haben mit deutschen Soldaten im Südlibanon. Weshalb sollten deutsche Soldaten auf Israel schießen? Sie wären Teil der Truppe, die Israel verteidigt. Es gibt zurzeit keine Nation, die sich Israel gegenüber freundschaftlicher verhält als Deutschland. Wenn Deutschland zur Sicherheit des israelischen Volkes beitragen kann, dann wäre das eine lohnende Aufgabe für Ihr Land. Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn Deutschland sich beteiligte.“
Ähm, Moment mal, dachte ich. Ist das nicht genau das, was hierzulande diskutiert wird? Ist das nicht eine klar artikulierte Stellungnahme? Was ist an der Auslegung einseitig?
Ganz klar, die dummen Medien und Politiker haben gar nicht in Rechnung gezogen, was Olmert wirklich dachte. Naja, konnten sie ja nicht, sie konnten sich ja nicht in den Kopf von Olmert gucken, so wie
„Einmal abgesehen davon, dass Olmerts Einschätzung, „keine Nation“ verhalte sich Israel gegenüber „freundschaftlicher“ als die deutsche, nachweislich Unfug ist – was er gewiss selbst weiß und weshalb sein Urteil vermutlich einer Mischung aus guter Kinderstube, Wunschdenken und taktischem Geschick entsprang: Es geht ihm mitnichten um die deutsche Beteiligung an einer Militäreinheit, die eine Äquidistanz zu den Kriegsparteien einnimmt und damit zwangsläufig die israelische Verteidigungsfähigkeit einschränkt, sondern um eine unzweideutige Unterstützung Israels im Kampf gegen seine Feinde.“
Ha, hat ihn der
Dann wendet sich
„Was für Serbien richtig war, muss für andere Staaten gut sein. Wir können nicht die Menschenrechte teilen. Und wenn von Staatsräson geredet wird, dann muss ich wirklich sagen, müssen wir mal als oberste Staatsräson festhalten, dass wir für Menschen- und Völkerrecht eintreten.“
Nun ja, man hat hier ja durchaus Interpretationsspielraum. „Eintreten“ ist ja ein dehnbarer Begriff. Man kann natürlich sagen, dass „eintreten“ meint, öffentlich Stellung zu beziehen und Menschenrechtsverletzungen zu kritisieren. Und dass man nicht verschiedene Maßstäbe dafür ansetzen sollte, so nach opportunistischer Freund Feind Manier. Ich habe es zunächst auf diese Weise mißinterpretiert. Man kann eintreten ja aber auch in Form von „Die Fresse eintreten“ und ähnliches verstehen.
„Unverhohlener kann eine Drohung nicht sein: „Was für Serbien richtig war, muss für andere Staaten gut sein.“ „Bombardiert Israel!“ – im Namen des „Menschen- und Völkerrechts“, versteht sich“
Also ehrlich, da fordert ein ehemaliger Staatsminister tatsächlich die Bombardierung Israels. Ganz öffentlich und unverhohlen. Und keiner merkt es. Gut dass wir
Es gibt noch weitere Beispiele von
„Wer angesichts solcher Allmachts- und Vernichtungsfantasien eines vormaligen Entscheidungsträgers „Skandal!“ schreit, sollte sich vor Augen führen, dass dessen Nachfolger nicht viel besser sind.“
Mein Leben wird ab heute nicht mehr das gleiche sein. Bevor ich mir über irgendwas eine Meinung bilde, ziehe ich ab heute
„um die Beendigung des Appeasements und eine Stärkung Israels. Und nicht um deutsche Soldaten in einer UNO-Truppe, die mit den Feinden des jüdischen Staates kollaboriert.“
Jetzt will ich mich mal an einer Interpretation versuchen:
„Scheißt doch endlich mal auf den Frieden. Wer will denn schon Frieden? Es geht um die Stärkung Israels. Und nur darum. Und die Deutschen in der Uno-Truppe? Die verbünden sich doch nur mit den Feinden Israels, sind also eigentlich selber Feinde Israels also eine Gefahr. Wir brauchen unkritische Fans die rückhaltlos alles beklatschen, was wir tun, und keine deuschen (= Antisemiten) im eigenen Land.“
Ok, Ok. Das ist viel zu naheliegend. Ich sehe es ein, ich kann es nicht. Nicht so wie
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