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15.11.05

Glückwunsch Herr Broder,

es tut wirklich gut, das von Ihnen zu lesen:

Opa Moshe Menuhin war schon der Alibi-Jude der "National-Zeitung", sein Enkel Gerard Menuhin setzt diese Tradition fort.

Ich bin sehr erleichtert, dass Sie diese Wahrheit aussprechen. Zwar hatte ich insgeheim schon gewagt zu hoffen, war mir dann aber doch nicht ganz so sicher, weil: das ist ja heute auch alles so unglaublich kompliziert mit der Politik. Das Linke ist ja heute rechts und das Rechte ja irgendwie links und liberal sind dann ja auch viele, wobei ja manche auch schon wieder nicht so einfach nur liberal, sondern vielmehr markt-, national-, links- oder sonstwie- liberal sind und viele Liberale ja gar nicht mal so richtig liberal sondern eher so neo, so wie manche Faschisten eher so krypto sind und ... und naja, viele Demokraten sind wohl ziemlich undemokratisch und wenn dann noch die jüdischen Antisemiten, die linken Nationalisten, die nationalen Globalisierer, die antiglobalen Cosmopoliten mit den naiven, rechten Weltverbesserern mit den Demokratiefundamentalisten überall herumspringen und, und .... also, Puh. Hammer kompliziert das ganze heutzutage, nicht?

Aber wenigstens bei Menuhin will ich ihnen uneingeschränkt Recht geben und diese Erkenntnis ist viel wert, sie darf nicht unterschätzt werden. Denn dieser Menuhin gibt uns einen Punkt, ja, sogar einen festen im Universum. Fixieren Sie diesen Punkt, lassen Sie ihn wirken, denken sie ab dort vielleicht noch ein Stück weiter, machen Sie uns den Archimedes. Und vielleicht, wenn Sie durch dieses politische Dickicht dann noch ein wenig mehr durchblicken, wird sogar noch der Groschen fallen, dass Sie für Ihre Neokonler genau das sind, was Menuhin für die NDP ist. Aber Selbsterkenntnis ist ja auch die schwerste Erkenntnis.

1 Zitate:

... oder wie Blogger mspro einst so treffend sagte:

"man kann ja vieles über ihn sagen. Aber dumm ist er nicht. Das, was er tut, macht er aus einer gewissen intellektuellen Eitelkeit heraus. Er will sich vom "normalen" Intellektuellen nur absetzen, ihn provozieren, ihn ärgern, ihm in die Fresse hauen, weil er sich für fuxiger hält (was er in vielen Fällen auch ist). Er kennt die Reflexe der Linken gut und betätigt immer die entsprechenden Knöpfe und freut sich dass es jedesmal wieder klappt. Ich kann schon irgendwie verstehen, dass das echt Spass machen kann.

Dass er sich dabei aber einspannen lässt, dürfte seiner Eitlekeit nicht besonders gut tun. Deshalb dieser Weg."

Donnerstag, November 17, 2005  

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