Die Zukunft
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Nachtrag: Siggi hat mein Comment jetzt wohl freigeschaltet. Ich lass das hier trotzdem stehen.
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Ich glaube diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ich glaube sogar sie ist pauschal gar nicht zu beantworten. Ein paar Gedanken:
Wenn man von funktionalen Systemen ausgeht und somit eine gewisse Funktion/Intentionen unterstellt, dann waren diese immer schon sehr heterogen. Ich glaube, dass das Kommunikationsmedium Geld sich deshalb durchgesetzt hat, weil es so unterschiedliche Interessen universell repräsentieren konnte und damit die Komplexität der Systeme enorm reduziert hat. Jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt.
Durch das Internet und die damit beschleunigte und vereinfachte Adhoc-Vernetzung zu verschiedenen Themen, Funktionen und Intentionen, wird Geld als universelles, aber doch sehr unkonkretes Kommunikationsmedium seine derzeit zentrale Bedeutung verlieren. Denn wenn (Spezial-)Interessen trotz ihrer konkreten Ausformulierung und ohne sie über das Medium Geld zu abstrahieren, artikuliert werden können, so dass sie dennoch "verstanden" werden, bzw. sich die entsprechenden Interessenten finden und vernetzten, dann wird die Komplexitätsverringerung des Geldes mehr und mehr obsolet.
Die Systeme selbst werden dadurch mutipolarer, aber auch unbeständiger. Aus Systemen werden Adhoc-Systeme (Mobs?), die sich in unglaublich kurzer Zeit zu bestimmten Themen zusammenschließen und genauso schnell auch wieder verschwinden. Sie generieren dabei quasi in Echtzeit ihre Kommunikationsmedien. Das ist vielleicht das, was man heute so vorschnell "Buzzwords" nennt. Ich würde diese aber viel eher "Eigennamen" nennen.
Eigennamen sind in ihrer Entstehung (Benennung) genau das, was aus den jeweils bestehenden Systemen ausschert, d.h. sie übersteigt (Kreativität). Eigennamen, die natürlich keine solchen bleiben werden, sondern ebenso schnell zu Gattungsnamen institutionalisiert werden - für das entsprechende System (Meme?).
Letztendlich führt dieser Weg also auf eine neue Sprache hinaus, aber eine Sprache die alles hinter sich lässt, was wir zurzeit unter Sprache verstehen. Eine, die sich so schnell entwickelt und ausdifferenziert, dass man dabei zuschauen kann. Eine Sprache, die zwar nach wie vor segmentiert, aber eben nicht mehr geographisch, sondern nach Interessenstrukturen. Die eigentlich keine Sprache ist sondern vielmehr die Sprachen, bzw. Idiome.
Es wird jedenfalls spannend. (Wenn kein Weltkrieg dazwischen kommt)
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