Too Cool for Internet Explorer

30.10.05

Das Internet

... ist doch eigentlich gar nicht so wichtig, oder?

[via: Hartz4all]


Jo

Derbe! Zuerst die Wäsche gecheckert, danach die Küche aufgerockt und zuletzt n krasses Buch feddich gechieft.

Heftigen Tach noch.

29.10.05

Such den mspro

Haaaalloooooo!

Jetzt kommt mich aber nicht alle auf einmal besuchen.

[via: Silkester]

Zukunft

[22:12] empy: komm doch nach LG, gehen wir ins Vamos...
[22:12] Michi: nene
[22:13] Michi: sonst geht morgen auch nix
[22:13] empy: ;-)
[22:13] empy: schlimmschlimm
[22:13] Michi: ich muss weigstens die Zukunft vor mir retten
[22:13] empy: schöner satz
[22:13] Michi: gleich bloggen ;-)


Traum

Im Traum war ich Batman und ich poppte mit meiner 16 jährigen Schutzbefohlenen, der Prinzessin von Japan, in ihrem großen, dunklen, alten Haus.

Sie sagte: Ich solle sie heiraten, Kaiser von Japan werden, aber da hatte ich absolut keine Lust drauf. ... Ich wachte derweil in der Küche.

Hernach versuchte sie mich umzubringen, mit scharfen Messern und Cato, dem Kampfjapaner von Inspecteur Clouseau.

Ich kämpfte entschlossen mein Leben zu retten. Die Uniform war verdammt schwer und ich war so müde, dass mir immer wieder die Augen zufielen.

Aber dennoch war ich am Ende der Sieger und kann euch nun berichten. Puh, war das vielleicht anstrengend


28.10.05

Blogeintrag

wirres hat heute nix gebloggt ... ich glaub ich schließe mich an.

Tags: , ,

och nööööö

Auftragsgeile PR-Fuzzis sollten mit der Aktion eigentlich nicht erreicht werden. Aber da kann man wohl wenig gegen machen. (jaja, schreibt gleich mal ein Angebot: schlabber, schlecker, schwurbel)

27.10.05

Liklas Luhmann sagt:

"Alles was wir wissen, wissen wir über Blogs.", oder nicht?

Herzlichen Glückwunsch

Die allseits bekannte und geschätzte kleine Internetfirma am Rande der Stadt, die e-liberate GmbH, hat heute ihren 5. Geburtstag. Und das ist eigentlich auch schon ganz schön alt für dieses Buizz. Respekt! Und alles Gute!

...und stellt schon mal den Sekt kalt, bin schon unterwegs ;-)


26.10.05

Jetzt schlägts 13

Der ADAC hat gerade den OnlineStar für seinen Internetauftritt bekommen. Wie durch ist das denn?

Hier nochmal die diesbezügliche Pressemitteilung des ADAC (um ihn nochmal zu verlinken und herzhaft darüber zu lachen - HAHA)

[via: Side Effects]

Kaffee

Was ich gar nicht mag:

Der Kaffee ist alle.


Worüber ich mich aufregen könnte
:

Einkaufen, alles zusammensuchen, bezahlen, nachhause schleppen und feststellen, dass ich den Kaffe zwar gekauft, ihn aber vergessen hab mitzunehmen.


Worüber ich mich noch mehr aufregen könnte:

Zurückrennen, nach dem vergessenen Kaffee fragen, Ahnungslosigkeit ernten, neuen Kaffee kaufen, nach hause kommen, feststellen, dass der verloren geglaubte Kaffee mich von oben aus dem Regal angrinst.


Was ich eigentlich gar nicht so schlimm finde:

Zwei Packungen Kaffee haben.


Hilfe!


Ich hab ne Verrückte als Freundin!

25.10.05

Die Offenheit anderer

Von Sixtus. Ein wenig abgewandelt. (geht nicht im IE, Ätsch!)



Bekenntnisse

Es ist wirklich schwierig. „Die Bekenntnisse“ des Augustinus kann man nur schwerlich mit denen von Rousseau vergleichen. Und dennoch, es gibt da augenscheinliche Parallelen, die die Philosophieforschung einfach nicht aufhören kann auszuloten.

Aber wie, verdammt noch mal, lässt sich Jamiri da einordnen?

via Spon

taggen

So ich werde nun mal das Taggen einführen. Denn ich halte das für ne tolle Technologie. Also, hier der erste getaggte Eintrag. Nicht schimpfen, mein erster Versuch. ;-)

24.10.05

Web 2.0 upgrade 2.0

Der Trend geht so schnell, dass ein Zögern schon einen Totalverlust an Zukunftsfähigkeit mit sich bringen kann, denn wir haben ja alle viel zu viel Zeit. Da ich weder bei der "New Economy" noch bei dessen Requiem "Next Economy" sinnlos Geld verbrennen durfte, kommt mir dieser neue Hype nun gerade recht. Denn wie wir alle wissen, ist Zeit bekanntlich Geld und Geld ist wiederum Zeit und deshalb macht es auch kaum einen Unterschied, wenn die "Economy 2.0" (Spreeblick) nun Zeit statt Geld in den Hochöfen des Netzes verbrennt. Und da ich darin so fleißig bin, darf ich mein Blog ab jetzt zu recht in "T I E F 2.0" umbenennen, denn was der Hal Faber darf, das darf ich schon lange.


Nachtrag: Überlege aufgrund der Businessblog Top 100 Liste vom (Komödianten) Klaus Eck doch tatsächlich noch ein upgrade auf "T I E F 2.0 Enterprice Edition" zu machen. JEEEAAAHHH!

23.10.05

Web 2.0 upgrade

So, ich hab jetzt endlich mal meine Web 2.0 credibility enforced.;-)

Neben meinem Flickr-account, welcher bisher nur begrenzt Sinn macht, da ich ja leider kein stolzer Besitzer einer Digicam bin, habe ich jetzt auch einen del.icio.us-account, bei dem ich meine daly Surfsessions dokumentiere, jedenfalls dann, wenn ich mal auf was interessantes stoße, was häufiger vorkommt als man denkt.

Damit die Öffentlichkeit über meine Weltherrschaftspläne immer auf dem laufenden ist und hinter her nicht sagen kann, sie hätte nichts davon gewusst, hab ich mich und mein Blog auch noch bei Technorati angemeldet.

Da ich mittlerweile so viele Blogs lese, dass es zu zeitaufwendig wird, mich immer durch meine eigene Blogroll zu klicken, habe ich jetzt auch einen Bloglines-account, der mir alle News als mundfertige Häppchen serviert.

Wo wir gerade beim Thema sind. Eine Web 2.0 Diskussion ist zur Zeit auch bei openbc, bei dem ich auch Mitglied bin, in einem extra Forum zu gange. Allerdings passiert hier aber leider noch nicht all zuviel. Also, wer mitmischen will, immer rein da.

21.10.05

wirklich eine Frechheit

Die Wasserstandsmeldung hat tatsächlich den ADAC verlinkt, ohne sich vorher eine schriftliche Genehmigung zu holen. Ich finde das desaströs. Wenn der ADAC in seiner Link-Policy (ganz unten) extra schreibt, dass er es nicht will, dass man seine Website verlinkt, dann sollte man dem ADAC diesen Gefallen auch tun.


Der ADAC mag vielleicht nicht so richtig verstehen, was es mit dem Internet auf sich hat, aber dennoch hat er ein Recht nicht verlinkt zu werden. Ich finde sogar jeder Blogger hat die Pflicht den ADAC in soweit zu unterstützen, indem man auf seine Link-Policy aufmerksam macht, damit nicht noch so ein dahergelaufener Blogger kommt und es wagt so ganz ungefragt den ADAC zu verlinken.


Wer mitmachen will - Hier ein Button:

UPDATE: Rückmeldung von Wasserstandsmeldung: Er sieht seinen Fehler ein und gelobt Besserung und als Buße schließt er sich der Aktion an.
UPDATE2: Mateuniverse teilt unsere Meinung!.
UPDATE3: Grauer GRAUBUNT ist der selben Meinung!
UPDATE4+5: 40something nicht. (hm, aber der Button sollte doch auch die Runde machen)
UPDATE6: Wirres linkt ADAC, c0t0d0s0 nicht.
UPDATE7: ccWelt verlinkt den ADAC auch nicht. (was ist das für eine Einstellung? Ich wünschte mir ein bischen mehr Mut zur Satire)
UPDATE8: wenigstens sagichdoch? verlinkt den ADAC. Richtig so! || UPDATE8.1: Jetzt auch mit Button!
UPDATE9: dafür problematik.net nicht. Schade.
UPDATE10: Die Krambox linkt ADAC! (und zeigt Button)
UPDATE11: Outsider in Strausberg macht die Aktion mit!
UPDATE12: ChrisNUX verlinkt ADAC! (ohne Button)
UPDATE13: synopso ist voll dabei, sogar mit Button!
UPDATE14: Lucomo verlinkt zum ADAC in einem wirklich interessanten Artikel.
UPDATE15: Loewe10 ist (fast freiwillig) dabei!
UPDATE16: strudel ist dabei - und fragt nach!
UPDATE17, 18, 19: Jetzt gehts los! Die taz berichtet (aber natürlich bar jeglicher Quellenangabe, tja so sind se halt) über die Link-Policy und verlinkt den ADAC (höhö). Ich, wiederum, weiß das via: arndt-leininger und Lucomo
UPDATE20: Jaja, jetzt geht das los, von wegen der taz und so. Kein Wort also mehr über irgendein Blog, jedenfalls nicht bei hirnkram und bei Joewes Welt. Schade
UPDATE21: Ich sach ja schon nix mehr. Dimension2k verlinkt den ADAC indirekt.
UPDATE21.1: diemension2k schließt sich der Aktion an und stellt einen zusätzlichen Button zur Verfügung! Jipppiiii!
UPDATE22: Es ist kaum zu glauben: Das Portal vom ADAC hat doch tatsächlich gerade den "Onlinestar" in der Kategorie "Auto und Verkehr" bekommen, wie gerade bei Side Effects lese. Ich lach mich tot! Nix vom Internet verstehen, aber dafür noch einen Preis einheimsen. Was ist das für eine Welt?
UPDATE23 und 24: Netzpolitik und Blogging Tom verlinken zum ADAC.
UPDATE25: zzneunpluralzalpha berichtet ohne Link via taz. (bald hab ich kein bock mehr, scheiß taz!)
UPDATE26: kus ist mit Button dabei und macht darauf aufmerksam, dass sogar die deutschen Phonoverbände ungefragt den ADAC verlinken. lol.
UPDATE27: (Das voläufig letzte) So jetzt ist es raus, jetzt weiß es jeder. Denn wenn die Prominenz wie der Schockwellenreiter, IT&W, Der Hauptstadtblog und Metroblogging berichten, dann darf die Aktion wohl als "in aller Munde" gelten. Der Hauptstadtblog führt die ganze Sache, jedenfalls unter anderem, wieder auf seinen Urheber zurück, der sich jetzt auch zurecht beschwert.
Achja, vom Button redet hier niemand. Aber der schöne Stempel von IT&W und dem Schockwellenreiter ist schon ein Zugewinn.
Ok, aber dafür ist nur hier eine vollständige Dokumetation der ganzen Aktion zu finden, was ja auch ein Mehrwert ist. ;-)
UPDATE28 und 29 und 30 udn 31: Ok ok, ich berichte nochmal über Michael's Weblog, nicht nur weil der so einen schönen Namen hat, sondern weil er auch den Button am Revers trägt (mich aber nicht verlinkt). Und dann gibts noch Telagon, der wenigstens die Wasserstandsmeldung verlinkt. Elfengleich berichtet genauso wie lanu. So, und nu ist aber aber schluss.
UPDATE32: Ok, nochmal, weils echt interessant ist: dimension2k hat die rechlichen Hintergründe mal recherchiert.

Hamburglove


Da ich es bis heute nicht schaffe eine Liebeserklärung an Hamburg abzugeben, bleibt mir nur an dieser Stelle auf eine andere zu verweisen.

Diese hier habe ich an dieser Stelle bei einem anderen hamburger Blog gefunden, das mir, ganz nebenbei, auch noch sehr sympathisch ist. Viel Spass.

Beta

Gestern ging eine wirklich eklige Spamarmada auf rebellmarkt los. Die Kommentare wurden per Copy und Paste von irgenwelchen Trollen völlig zugespammt, bis Don die Kommetarfunktion ganz abgestellt hat.
In solchen Augenblicken wird einem bewusst, dass Web 2.0, so jedenfalls wie Sixtus es in der Zeit beschreibt, doch vorerst noch in der Betaphase ist.

Wollte das dann auch als Kommentar schreiben.
Mist, ging ja nicht.

20.10.05

Prognose

Irgendwann, wenn die kleinen Klingeltonjunkies von heute kulturfähig werden, in etwa 10 Jahren, dann ist es so weit. Dann werden all die Krokodile und Küken herausgekramt, auf Vinyl gepresst und in den angesagtesten Clubs geremixed.
Jugenderfahrungen, gerade die skurilsten, gerieren in der Retrospektive nämlich immer zum Kult.

19.10.05

klick

Klick. Nur ein kurzer Druck. Mit einem Druck auf den Button geht es los. Der neue Eintrag ist online, so einfach ist das. Aber Moment. Was habe ich da gedrückt? Einen Button? Genau genommen habe ich doch wohl die Mousetaste gedrückt, keinen Button. Ich hätte zudem auch einfach „Return“ drücken können, was die selbe Auswirkung gehabt hätte. Zumindest ist das beim „Firefox“ so und ich erinnere mich auch beim „IE“, aber nicht beim „Netscape Navigator“, was einer der Gründe war, warum ich ihn nie leiden konnte.

Aber wichtig ist, dass ich den Button betätigt habe, auf dem „Publish Post“ steht, auch wenn ich das nur virtuell getan habe, indem ich die „Return“ (oder auch „Enter“) Taste gedrückt habe, nein halt, indem ich die Mousetaste gedrückt habe, ja genau die war es. So einfach ist das also einen neuen Post in seinen Blog zu stellen, einen Post, der wieder einmal etwas über mich erzählt, in meinem Blog, in dem schon viele solche Einträge stehen und der somit ein Sammelsurium bildet von Daten, die selber jeweils mit Datum versehen, all die Male dokumentieren, bei denen ich den besagten Button drückte – „Publish Post“.

Und auch dieser Eintrag hier wird mit solch einem Druck „public“. Genauso wie eine Zeitung in den Druck geht, denn auch dort wird schließlich gedrückt was das Zeug hält, in der Druckerpresse, damit die Zeitungen dann „druckfrisch“ in den Kiosken zu erwerben sind.

Aber dies ist ja schließlich keine Zeitung, auch wenn hier gedrückt wird, immer wieder gedrückt, beinahe jeden Tag, weil es mir einfach Spaß macht, und weil ich meine, dass ich hier etwas drücken kann, das mehr ist, als nur ein virtueller Button oder die Mousetaste. Genau, weil ich mich hier selbst ausdrücken kann. Mich als Person oder als Persönlichkeit drücke ich hier aus, was ja auch der eigentliche Sinn eines Blogs ist und sicher auch einer der vielen Gründe warum Menschen überhaupt bloggen. Dieses Blog als Ausdruck meiner Persönlichkeit, führe ich, und das ist ja das tolle daran, völlig freiwillig. Deshalb ist es so frei hier zu publizieren im WWW, so ganz ohne Druck.

Nur manchmal habe ich den Eindruck, dass mein Geschwafel hier vielleicht ein wenig langweilig ist, weil ich ja nicht viel erlebe, da ich Magisterarbeit schreiben muss und nicht viel herauskomme, deshalb gezwungen bin, mir mehr oder weniger die Dinge aus den Fingern zu saugen, oder zu quetschen, also dem Inhalt mit ein wenig Druck nachzuhelfen. Das ist vielleicht nicht ganz so interessant, oder nicht so leichtläufig, wie man es aus anderen Blogs kennt, die aus einem Leben voller Erlebnisse berichten. So denke ich mir das jedenfalls manchmal.

Aber dann habe ich den Eindruck, dass ich mich da zu sehr unter Druck setze, weil ich mir überhaupt solche Gedanken mache, denn ich tue das ja wie gesagt freiwillig und so soll es auch bleiben, nicht so wie die Journalisten, die eben unter Druck stehen und Schlagzeilen produzieren zu müssen, jeden Tag, weil die Zeitung nicht leer in den Druck gehen kann. Der Druck ist es, der den Druck macht, so habe ich den Eindruck.

So zum Beispiel, wie Don Dahlmann in seinem Artikel über eine Bloggerin berichtet, die damit aufhörte zu bloggen, weil sie sich tatsächlich dabei erwischte, wie sie darüber nachdachte mit jemandem eine Affäire zu beginnen, damit sie darüber bloggen kann. Dabei hatte wohl auch sie angefangen einen Blog zu schreiben, ohne Druck, so als Ausdruck der Persönlichkeit, die, in diesem Fall wohl auch darin bestand, diverse Affären zu haben. Und da so was ja gerne gelesen wird, ist so ein Blog dann schnell sehr populär, was dann eine Erwartungshaltung induziert bei den Lesen, den vielen Lesern, die jeden Tag wiederkamen, um über neue Äffären zu lesen. Und dann gibt es plötzliche eine Pflicht oder eine Schuld, die man spürt. Und dann ist er da, der Druck, dann drückt dieser Druck sich aus oder besser: ein, hinein in die eigene Persönlichkeit, ohne dass man es merkt.

Wie dem auch sei, ich habe so etwas nicht zu bieten, sondern nur mich sozusagen, mich als Person, die ich hier ausdrücke, so wie ich mich im normalen Leben ausdrücke, so wie ich über die Straße gehe, so wie ich spreche, mit Bekannten oder Freunden, wo ich einfach ich selbst sein kann. Aber nicht so, wie wenn ich mit meiner Dozentin rede, so wie gestern. Dann versuche ich mich gewählter auszudrücken, auf meine Ausdrücksweise zu achten, denn in so einer Situation, hat man schon ein wenig mehr Druck, der einen in eine gewisse Ecke drückt oder zwängt, wenn man einen guten Eindruck machen will.

Aber hier passiert alles ohne Druck, denn ich bin ja niemanden etwas schuldig, so könnte man sagen. Und so blogge ich, ganz ohne Anspruch, außer vielleicht dem, einfach frei zu sein, ich selbst zu sein. Dass ich euch Lesern dies eben bieten möchte, mich und nur mich, ganz unverfälscht. Dass ich sogar noch an mir arbeite, um noch mehr ich selbst zu sein, als ich es zur Zeit bin. Dass ich jeden Text in Zweifel ziele, ob er denn authentisch genug ist, authentischer noch, als ich im richtigen Leben bin, denn wenigstens hier will ich es sein.
Und wenn ich sage, dass es zu meiner Persönlichkeit gehört, herum zu philosophieren, dann ist das mitnichten ein Versprechen oder eine Selbstverpflichtung, die mich bindet an ein Thema. Da gibt es keinen Druck, nur mich und meine Sicht der Dinge, mich und mein Ausdruck, also das, was ich aus mir heraus drücke, etwas, das sich nach außen wölbt in einer gewissen Form, das sich Form gibt oder formiert, um sich wo anders einzudrücken. Das was ihr hier seht, das was euch einen Eindruck vermittelt, von dem was ich ausdrücke oder auszudrücken wünsche, ist also ein von mir heraus zu euch Hineingedrücktes. Spürt ihr es? Den Druck meine ich? Meinen Druck? Deshalb seid ihr doch hier, meinen Druck zu spüren, vielleicht nur als sanften Druck, den Druck einer Liebkosung. Und nicht ohne Eitelkeit nehme ich das wahr, nehme ich es in mich auf, denn es vermittelt mir einen Eindruck dieses Druckes, dieses angenehmen Druckes, der mehr ist, als ein einfaches „Hallo“, ein Wink als Begrüßung oder Verabschiedung.
Aber nein, bei mir ist das nicht so, ganz sicher nicht, hier ist kein Druck, nur der Druck der Mousetaste, nur der Druck auf Tasten, der Schlag, der Anschlag auf die Tastatur, das leise Klicken, taptaptaptaptaptap.

Ja, das ist schön. Lautmalerei. Ich liebe so etwas. Aber vor allem denke ich, dass es eine Stimmung ausdrückt, vermittelt, überträgt an euch, meine Leser. Eine heimelige Stimmung, keine heimliche. Vielleicht mögt ihr so etwas, vielleicht wollt ihr euch hineinversetzen, in den Schreibenden. Vielleicht wollt die Stille hören, den Alltag riechen. Aber vielleicht reicht der virtuelle Button irgendwann nicht mehr, vielleicht soll es etwas echtes sein, echter noch als echt, echter noch als die Mousetaste, diese an sich ja unverfälschte und reale Mousetaste. Ihr wollt einen Druck der noch realer ist, einen wahren Druck im Gegensatz zu seinem billigen digitalen Abbild. Ein Druck vielleicht, der einem das Angekommensein vermittelt. Das Angekommensein auf dem Boden der Tatsachen, nein sogar das AUFSCHLAGEN auf diesen Boden. Der schmerzhafte Druck, das Kneifen, das Zwicken, die ungefilterte Härte des Lebens. Und vielleicht will ich das auch, vielleicht will ich euch beeindrucken, hier und jetzt, ja ich habe den Eindruck, dass ich das will.
tap tap tap tap tap tap….
Komm mal näher ran,
tap tap tap tap tap
noch näher
tap tap tap
näher
tap

*Klick*

18.10.05

rülps

Gerade als ich mich fertig machen wollte, um nach Lüneburg zu fahren, also duschen, Essen kochen, Sachen zusammensammeln, etc., da rülpst es mir ganz unvermittelt entgegen. Das ist keinesfalls allegorisch zu verstehen, nein, es ist ganz real, so wie ich, so wie die Küche, so wie das Bad und diese Welt hier, in der ich lebe, in der ich einen Termin habe und in der ich jetzt angerülpst werde.

Ich gehe ins Bad: "rülps". Ich gehe in die Küche: "rülps". Überall rülpst es, wo es spritzen sollte, wo notweniger Weise der übliche Schwall mich befähigen sollte, all die kleinen und großen Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen, wenn ich jetzt, genau jetzt nach Lüneburg fahren will, nein soll, weil ich muss, weil ich einen wichtigen Termin habe.

Dieses Rülpsen, wie es mir hier entgegenschlägt, so voller Verachtung gegen mich und mein Vorhaben, lässt mich also nicht mal das Nötigste verrichten, weil dieses Rülpsen gleichzeitig eine Verweigerung ist, die Verweigerung einer Funktion, ohne die ich kein Essen kochen oder duschen kann. Da gibt es plötzlich nichts für mich zu tun, nichts, jedenfalls, was mich noch retten könnte, nur: "rülps".

Also, Hörer in die Hand, Termin absagen. Na Super!


Nachtrag
: Jetzt geht das Wasser natürlich wieder.

17.10.05

Kann ich auch

Quelle: SpOn

Mittelalter

Das Mittelalter war ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Aber Moment, war da nicht was? Wieso überhaupt Menschheit? Eigentlich hatte ja nur Europa ein Mittelalter. Anscheinend finden das mache in den USA zutiefst ungerecht. Aber das lässt sich ja nachholen.

16.10.05

Clubkultur

Der Gestank der Verwesung hängt in der Luft.

...

Ich hoffe inständig, dass nicht ich das bin.

15.10.05

Ich hab ...





ZEIT!

[via: politischinkompetent]

fetter style


[via hamburgfunk]

Sensation: Liebe siegt über Sex !

Mit 473.000.000 Einträgen bei Google liegt das Suchwort "love" deutlich vor "sex" mit nur 212.000.000 Einträgen. Gratulation!

Weitere Wettkämpfe lassen sich hier austragen.

14.10.05

Verheimatung

Zuhause ist, wo das Kaffeewasser kocht und ein PC summt.einszwo

Ich bin ja immer neidisch, wenn ich bei Don die Artikel über seine Heimatstadt München lese. Er kennt seine Stadt in und auswendig, kennt ihre Stimmungen, ihre Masken, ihre schönen und ihre hässlichen Seiten. Und in jedem der Sätze, vor allem auch in den kritischen, spricht sich eine unnachahmliche Liebe aus, die man nur für das empfinden kann, was allgemein als "Heimat" firmiert.

Und dann merke ich, dass ich noch keine einzige Zeile über Hamburg verloren habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich so selten herauskomme aus meiner Butze. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich hier noch nicht so richtig angekommen bin, obwohl ich schon fast ein Jahr hier wohne. Angekommen bin ich ja mit dem Vorsatz, hier meine Magisterarbeit zu schreiben und so ließ ich mir wenig Zeit mich tatsächlich auf die Stadt einzulassen. Nein, ich mag diese Stadt, ich mag die Art, ich mag das Flair und alles. Vielleicht bin ich sogar ein wenig verliebt aber von echter Liebe kann man noch nicht sprechen.

Vielleicht sollte ich deswegen lieber über Lüneburg schreiben, denn dies war meine Heimat für lange Zeit, sechs Jahre lang. Dort hatte ich dieses Gefühl, diese Hassliebe, die man empfindet, die sich über die Jahre bildet in den Auf und Abs, den Liebesschwüren und dem Hadern, den Überraschungen und den Krisen.

Doch diese Zeit ist vorbei, definitiv vorbei, wie ich immer merke, wenn ich dort bin. Ich empfinde nicht mehr diese Hassliebe zu dieser Stadt, sondern etwas anderes. Denn dieses Empfinden ist immer auch eine Selbstwahrnehmung und so wird mir bewusst, dass ich damals wohl oft mich selber gehasst oder geliebt hatte immer dann, wenn ich dachte, dass es um die Stadt ginge. Denn es ist unmöglich die Heimat zu betrachten, ohne sich selbst zu betrachten, und es ist vielleicht auch unmöglich sich selbst zu betrachten, ohne die Heimat zu betrachten.

Der Blick auf diese Stadt ist also ein anderer geworden, weil nicht mehr ich es bin, der sich in ihr widerspiegelt, sondern ein anderes ich, eines, dass nur noch in den Erinnerungen lebt. Meine Besuche in Lüneburg sind dadurch eher Konfrontationen mit meiner Vergangenheit, als mit mir selbst. Diese Distanziertheit ermöglicht es mir aber auch Lüneburg auf eine andere Weise zu erfahren, vielleicht sogar auf eine angenehmere Weise, denn ich kann es genießen, ohne mich ständig mit mir selbst beschäftigen zu müssen.

Diese Rolle, die ich dort einnehme, ist eine andere, aber eine, die jeder kennt und schon mal eingenommen hat: Es ist die Rolle des Besuchers, des Fremden, vielleicht sogar des Touristen. Und auch wenn es noch viele Leute dort gibt, die ich nicht ohne Stolz meine Freunde nenne, ist auch mein Verhältnis zu ihnen eine anderes geworden. Merken tue ich es in den Gesprächen, die untereinander geführt werden über das, was in Lüneburg so geht, was gar nicht geht, was geplant ist und wie was einzuschätzen ist. Es sind die Themen, bei denen ich nicht mehr mitreden kann und die für mich auch nicht mehr von Belang sind. An ihnen merkt man diese Distanz am stärksten. Der ganz normale Alltagstrott ist es, der einem vor Augen führt, wie das Leben dort auch ohne einen weitergegangen ist und ständig weitergeht. Und an dieser Stelle kommt dann unwillkürlich dieses Gefühl des Sich-außerhalb-befindens.

Diese Selbsterkenntnis des Besucher-seins in der ehemaligen Heimat deutet in seiner Negation aber eben das an, was immer als "Heimat" deklariert wird. Es zeigt mir, dass es nicht der geografische Ort ist, an dem ich mich befinde, kein x und kein y auf einem Koordinatensystem, kein Lüneburger Eingangsschild aber auch keine Fahrt über die Elbrücken nach Hamburg. Es sind auch nicht die Leute, die mir ja durchaus noch vertraut sind, vertrauter noch als an allen anderen Orten, die mir doch eigentlich dieses Gefühl des Zu-Hause-seins vermitteln müssten.

Nein, denn Heimat ist ein Prozess und keine feststehende Entität. Es ist der lebendige Diskurs über einen Ort und über eine Gruppe, die von der Gruppe an dem Ort geführt wird. Es ist das ständige Reden über die kleinen und die großen Dinge des Lebens im hier und jetzt, über die Grenzen dieses Diskurses und vor allem über sich selbst als ein Teil davon. Heimat ist kein Ort sondern eine ständige Verortung, die als Metatext in den Alltagsgesprächen ständig mitgeführt wird. Und in den Gesprächen über Mensaessen, Partys, Busverbindungen, Stimmungen und Beziehungen wird immer wieder aufs Neue festgelegt, was das eigentlich ist: Heimat.

In Hamburg habe ich diesen Diskurs eben noch nicht begonnen und bin auch noch weit davon entfernt und sicher wird es seine Zeit brauchen und mit Sicherheit ist die Fertigstellung der Magisterarbeit dafür erst einmal die Vorraussetzung dafür.

Und klar, dieses Blog ist zum Teil auch Kompensation für diesen Diskurs, denn auch dies ist ein Ort oder es wird hier ein Ort konstituiert. Man kann dies sehr deutlich ablesen an diesen Diskussionen über Klein Bloggersdorf, die Blogsphere und ähnliches. Und auch wenn es (vor allem in Blogs) immer wieder kritisiert wird, wie selbstreferenziell dieses ganze Blogdings ist, sollte man nicht vergessen, dass es ohne diese Selbstreferenzialität dieses Blogdings gar nicht gäbe. Denn die Verortung der Heimat kann nur eine Verheimatung des Ortes sein, die ein jeder betreibt, notwendig betreibt, vielleicht an verschieden Orten gleichzeitig. Und heraus kommt dann tatsächlich die Heimat oder die Heimaten als eine Art selffullfilling prophecy, was aber nicht gleichbedeutend ist mit einer Illusion oder einem sonst wie intelligiblem Ideal, sondern als ein Akt der Bekräftigung, der einen Zaunpfahl in den Boden rammt, eine Flagge hisst und einen Claim absteckt oder einfach nur das Kaffeewasser aufsetzt.

13.10.05

1, 2, ...

Ich habe mich dazu entschlossen hier immer dann, wenn mir nichts Gescheites einfallen will, einfach einen netten Reim von einszwo zu rezitieren und zwar

"weil ich kein Bock habe,
n Reim zu suchen auf Schreibblockade."

12.10.05

weh

Manche Dinge tun einfach weh und jeder hat so seine Strategien entwickelt damit umzugehen. Oder auch nicht. Denn manche Strategien bestehen einfach darin, diese Situationen zu umgehen, ihnen zu entfliehen, sie von sich zu weisen, wo immer man ihnen begegnet.

Und dann, eines Tages, wird das zum Problem. Dann nämlich, wenn man merkt, dass aus der eigenen Flucht vor dem Schmerz eine Unfähigkeit geworden ist mit ihm umzugehen. Dann wenn man dieser Situation ausgeliefert ist und alle Fluchwege versperrt sind und man sich ihm stellen muss, dem Schmerz. Dann wünscht man sich es wieder zu können. Abschied nehmen, meine ich.

Viel Glück in Spanien, Christian.

Schröder im Land der lebenden Toten?

Logik

Einen gescheiterten Existentialisten hat es nie gegeben.

10.10.05

Politik und Wurst aus literaturtheoretischer Perspektive

geplant sind folgende Artikel:

  • Von der Politikwurst zur Wurstpolitik“ Vergleichende Literaturanalyse von Uwe Timm’s „Die Erfindung der Currywurst“ mit dem politischen Werk Sigfrid Krakauers.
  • Meica macht das Würstchen und morgen die ganze Welt?“ Untersuchung der Meica Werbeslogans betreffend ihrer Produktpalette „Deutschländer Würstchen“ (z.B.: Wiener Würstchen, Krakauer, Pommersche) unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen politischen Positionen der deutschen Vertriebenenverbände und deren revisionistischen Gruppierungen.
  • Der Phallozentrismus der Wurstdebatte“, ein kritischer Blick auf die Wurst unter Anwendung aktueller Positionen der Gendertheorie und der Psychoanalyse.
  • Die Kanzlerplatte – Macht und Wurst: ein Widerspruch?
  • Dazu aktuell: „Alles hat ein Ende, nur Gerhard Schröder hat zwei

7.10.05

moravagine oder dieses Blog VI

Als ich noch mit hannoverschem Grünspan hinter den Ohren nach Lüneburg taumelte, um dort mein Studium zu beginnen, bildete ich mir ein, dieser Ortwechsel, als vorübergehende Notwendigkeit, würde mich als Person oder gar als Persönlichkeit unangetastet lassen. Ich bildete mir ein, dass ich doch jedes Wochenende nach Hause fahren würde und dort mit meinen alten Kumpels herumhängen würde. Ich dachte eben, ich sei ich und ich bliebe ich, egal was dort in Lüneburg so gespielt wird. Nun denn, das ist viele Jahre her und es hat nicht geklappt, muss ich zugeben. Ich bin ein anderer geworden, jemand den ich mir damals wohl schwer hätte vorstellen können.
Bei der Rekapitulation dieses früheren ich’s, an das ich mich nur schwerlich erinnern kann, fällt heute manchem lüneburger Freund nicht ohne ein Schmunzeln ein, wie ich damals das Wort „Alter“ an so ziemlich alle meine Sätze zu hängen pflegte. Ich weiß nicht, ob dieser spezielle Slang mehr meinem damaligen Alter oder doch eher einem spezifisch hannoverschen Idiom geschuldet ist. Es spielt auch eigentlich keine große Rolle, denn es wurde bald erfolgreich abgelegt, wie so vieles, denke ich, vieles was meine Sprache ausmachte, vieles was mir heute aber nicht mehr in den Sinn kommt, vielleicht weil es nicht so auffällig war wie dieses „Alter“. Man kann vermuten, dass ich dieses pupertäre Idiom einfach ablegte, mich entschälte, aus meiner alten Sprache einfach hinauswuchs, erwachsen wurde oder so ähnlich. Ja, vielleicht kann man vermuten, dass ich das jetzt bin, „erwachsen“, zumindest sollte ich es nun sein mit meinen 28 Lenzen, sollte so langsam meine Sprache gefunden haben, eine die ich ohne weiteres die meinige nennen kann. Ja, man könnte durchaus so denken, wenn man nicht andauernd das Gegenteil bewiesen bekäme.

Denn es verschlägt einem durchaus noch immer die Sprache. Man liest und man liest und alles was dabei herauskommt ist die eigene Sprachlosigkeit. Auch jetzt noch: Dieses Verlieren der Sprache, als die so genannte „eigene“ Sprache, eben jene, die man für sich reklamiert hatte, als man zum Beispiel anfing zu bloggen, findet noch immer statt. Der Prozess geht still und heimlich und letztlich steht man da, sprechend und man merkt, dass man dabei nicht die eigene Stimme vernimmt, sondern eine andere. Aber vielleicht merkt man es gar nicht so sehr beim Sprechen selbst, sondern erst wenn man wieder auf die alte Sprache gestoßen wird, so wie man sie einst sprach oder zumindest zu sprechen wünschte. So, jedenfalls, ist es mir passiert.

Dass bloggen viel mit lesen zu tun hat, ist wohl jedem aktiven Blogger klar. Dass das aber, was man liest, mehr ist als nur ein Text, dass das Lesen des Textes oder der Textes schon ein Eingang ist, zu einer Institution, das entgeht dem Leser, auch dem Blogger, häufig. Das Tor ist vielleicht zu groß, zu weit gefasst, als dass man es als Tor wahrnehmen kann und schon steht man mittendrin in einerInstitution oder einem System und fügt sich ihm ein. Denn diese Institution ist nichts anderes als ein Gerichtssaal. Hier wird Recht gesprochen. Über allem schwebt Justitia mit ihrem Gesetz, und eh man sich versieht, ist man bereit das Gesetz zu empfangen, es für sich entgegenzunehmen. Die Dokumente werden einem überreicht, fertig zur Signatur liegen sie vor einem auf dem Schreibtisch, man blickt ohne Skepsis auf sie herab, den Füllfederhalter in der Hand.

Wovon ich hier spreche, ist eben die Sprache des Anderen als das Gesetz des Anderen. Sie überkommt einen, ohne Vorwarnung sucht sie einen Heim, sobald man in irgend eine Gruppe jedweder Art eintritt oder eintreten möchte, sobald diese unsichtbare Grenze überschritten werden soll, die allenthalben gegenwärtig ist. Diese Grenze ist als solche durchaus wörtlich zu verstehen und nicht immer ist sie unsichtbar, die Grenzposten sind häufig ganz real und immer wird man sich auf ein Gesetz verpflichten müssen, sein Schibboleth entrichten müssen, einen Vertrag signieren müssen und immer wird man dabei seine Sprache verlieren. Ob Frankreich, Rumänien, Hannover, Lüneburg, Kindheit, Erwachsenenwelt oder eben Blogsphere, der Mechanismus des Gesetzes funktioniert überall gleich. Aber meistens, und das ist das was so erschaudern lässt, ist diese Grenze eben unsichtbar, immer hat man den Schritt schon getan, immer hat man den Vertrag schon signiert, die Sprache des anderen empfangen und zwar als Gesetz empfangen. Deshalb ist es auch unmöglich diese Grenze genau zu bestimmen, den Grenzverlauf abzustecken, denn und das ist wichtig, man ist immer auch Teil dieser Grenze, denn diese Signatur, die man leistet, ist nicht zu verstehen, als eine bloße Unterwerfung. Nein, das Hinzufügen der eigenen und einzigartigen Signatur, zum Vertrag, wohnt auch immer ein weiteres performatives Element inne, das den Vertrag verändert und ihn erweitert. Die eigene Signatur wird selber zum Teil des Gesetzes und schwebt somit selber über allem und bildet erst die Grenze, ja sie macht mich soagar selbst zu einem ihrer Grenzwächter. Dies ist wiederum ein Prozess, wie man ihn überall beobachten kann, wie ihn vor allem diejenigen erlebt haben, die groß tönend auszogen das „System“ von innen her zu verändern, so etwa wie die Grünen auf der Regierungsbank. Ja, einerseits haben sie das System geändert, aber andererseits und vor allem haben sie sich selbst geändert. Sie haben Verträge unterschrieben, die sie lange verteufelt haben, sie sprechen heute eine Sprache, über die sie sich noch in der Opposition laut echauffierten. Man kann hier leicht von Korruption sprechen und ja, vielleicht ist das sogar eine Form von Korruption. Aber wenn es das ist, dann ist niemand von uns frei davon.

Wie dem auch sei; ich als nunmehr korrumpierter Grenzwächter eines Systems, dass ich bewusst oder unbewusst beschlossen hatte zu betreten, las dann nun folgenden Kommentar, hier nur ein kurzer Auszug:

„[…] Nochmals: Ein Argument kann gerne logisch oder extensional oder intensional analysiert werden.
Dass "Veränderungen der Öffentlichkeit Teil der KoWi" sind ist schön, endlich mal ein klar umgrenzter Untersuchungsgegenstand, der in den meisten mir bekannten Fachbereichen als Thema einer Diss oder Habilitation zu Kopf schütteln führen würde. Öffentlichkeit ist ja ein ähnlich offener Untersuchungsgegenstand wie Intelligenz, Wissen, Information oder gar Kommunikation. Da hat man über Jahrzehnte sichere Einnahmen aus Gütersloh und vom BMBF.

[…]
Ist nicht am Ende der Untersuchungsgegenstand Blog nur ein Vehikel, um in diesem virulenten und virilen Milieu ein Abstraktum zu verorten, dass es faktisch gar nicht gibt, da Abstrakta wie die oben benannten praktisch nach Belieben des Fachbereichs hin und her geschoben werden können und nur noch qua Topologie und Morphologie erlebbarer Entitäten wie eben Blogs zu einer Scheinfaktizität erhoben sozusagen in statue nascendi mit Existenzoperatoren versehen werden können. […]“

Der Kommentar war in der Sache richtig, auch gut geschrieben und aufgrund meiner universitären Ausbildung in Themenverwandten Gebieten für mich durchaus auch lesbar. Aber ich störte mich dennoch heftig daran. Es hatte sicher damit zu tun, dass ich die bisherige Debatte in Kommentaren sicher auch selbst auf einem wissenschaftlichen Niveau hätte führen können, es aber nicht tat, da ich mich vertraglich verpflichtet hatte, dies zu unterlassen, denn die Sprache in den Blogs ist eine andere Sprache, eine Sprache deren Gesetz man zu unterschreiben hat, wenn man denn mitdiskutieren möchte. Und ich, als selbsternannter Grenzwächter dieser Sprache, fühlte mich persönlich dazu aufgerufen, diesem Kommentator, sein Name ist moravagine, die hier gültigen Verträge um die Ohren zu hauen oder ihn zumindest den Füllfederhalter in die Hand zu geben, dass er sein Schibboleth entrichten solle, so wie jeder hier das tut oder getan hat um aufgenommen oder verstanden zu werden und Teil dieser Gruppe zu sein. Der Diskutant stand also direkt vor dieser imaginären Grenze und konnte nicht herüber. Niemand ging auf seinen Kommentar ein, alle diskutierten ohne ihn weiter, als hätte er nichts gesagt und dann und schließlich setzte ich ihm die Verträge in meiner unnachahmlich charmanten Art und Weise vor und bat ihn um Unterschrift:

@moravagine
haaaalloooo, du da oben, ja dich mein ich. siehst du mich ... ja, ich hier unten. Komm doch mal runter zu uns, is echt nett hier.

Ich weiß nicht ob er verstanden hatte was hier passiert war oder ob er sich einfach nur weigerte das Gesetz anzunehmen, ob er meinte mit seinem spezifischen, ja durchaus beflissentlichen Idiom könne er diese Grenze hier einfach passieren, als hätte er ein universelles Idiom, einen universellen Passierschein, ein Jokeridiom, dem überall Tür und Tor geöffnet werden, sobald es gesprochen wird. Jedenfalls war seine Reaktion auf die Nichtreaktion der anderen sowie meiner Gatekeepergeste, dass er sich einfach ausklinkte, nichts mehr postete, und das tat mir dann wiederum leid, denn ich merkte ja auch, dass er durchaus das Zeug dazu hatte, dieser Diskussion wertvolles beizusteuern.

Wie dem auch sei, die Sprache und ihr Gesetz sind unerbittlich und auch mein Schreiben ließ sie nicht unangetastet, nicht mal diesen Text hier, bei dem ich doch so auf Offenheit Wert lege, ja, der beinahe so etwas wie ein Geständnis ist, mein Eingeständnis zu meiner eigenen Korruption und zu meinem Versuch auch noch andere zu korrumpieren. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich dennoch einen großen Teil meiner Sprache behalten, obwohl auch dieser nur empfangen ist, auch ihn habe ich mir angeeignet in einem Akt der Selbstauflösung und des Opportunismus. Freilich ein Akt, für den ich andere Verträge unterschreiben musste um andere Grenzen zu passieren. Eine wichtige Grenze, die ich meine überschritten zu haben, um mich auch noch dazu zu bekennen, ist die der Dekonstruktion von Derrida, deren Idiom in fast jedem Satz dieses Artikels durchschimmert und auch meine anderen Beiträge durchtränkt, wie einen Schwamm. Natürlich gibt es noch einige andere Aktenordner voll von Verträgen, die ich anderswo unterzeichnet habe und so fühle ich mich außer Stande hier meine „originäre“ oder „eigene“ Sprache benennen zu können. Freilich sind die meisten Verträge schon wieder gebrochen, vom Reißwolf verschluckt und auf den Müllhaufen der Geschichte befördert, um hier zur Abwechslung ein marxsches Idiom zu bemühen.

Aber wie ich schon schrieb, die Sprache, auf diesem Müllhaufen der Geschichte lässt einen doch nicht los, und es ist unmöglich sich ganz von ihr zu befreien, denn immer wieder wird sie einem begegnen, wie ein Geist eines längst verstorbenen wird sie auferstehen und herumwandeln als Widergänger oder sie kommt zu einem zurück als Flaschenpost, meist dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Vielleicht auch in Gestalt des eben noch Ausgegrenzten, eben jenes moravagine, auf dessen Blog ich heute wieder stieß.

Beim Lesen seines Blogs erfüllte mich so etwas wie Neid, denn er kann wirklich verdammt gut schreiben und er hat dazu noch richtig viel Ahnung von dem, was er schreibt. Und wenn man von seiner etwas abgehobenen Attitüde, die sich immer ein wenig zu ernst nimmt, mal absieht, ist er durchaus ein Kandidat für meinen Blogroll, nein, er ist ganz sicher ein Kandidat für meinen Blogroll, nein: Ich nehme ihn hiermit in meinen Blogroll auf.

Aber das hier nur am Rande. Die Begegnung mit seinem Blog hatte für mich ja auch eben jenen Effekt der besagten Flaschenpost, die mich mit meiner eigenen Sprache und meinem eigenen Anliegen, dass ich einst mit meinem Blog verfolgte, konfrontierte und mir dieses, nicht ohne Neid zu erzeugen, unter die Nase rieb. Diese Erkenntnis hat mich nun einerseits dazu bewegt, diesen Blogeintrag zu verfassen aber andererseits meinem ursprünglichen Ziel wieder näher gerückt, nämlich einen Philosophieblog zu schreiben, denn das ist es was ich mache, und das ist es was ich will. Das soll nicht heißen, dass ich die Sprache der Blogsphere gedenke aufzugeben, denn sie ist mir lieb und teuer geworden und ich bin auch noch weit davon entfernt, sie wirklich zu sprechen. Und ich gelobe hiermit, mich weiterhin korrumpieren zu lassen von jedweder Sprache und vor allem der des bloggens. Blindlings werde ich weiterhin alle Verträge unterschreiben, die man mir vorlegt, aber ich werde mir wohl einen größeren Aktenschrank zulegen müssen, da ich mich bemühen werde weniger Verträge in dem Reißwolf verschwinden zu lassen. Das ist durchaus nicht einfach und erfordert viel Arbeit und als Leser wird man sich daran gewöhnen müssen, dass hier viele Sprachen am Werk sind und dass dieses Werk ein polyphones Werk ist, dass hier viele Stimmen zu Wort kommen, die sich nicht ohne weiteres vereinen lassen.

Nun muss es raus

ich halts nicht mehr aus. Ja, ich geb’s zu. Ich hab euch alle getäuscht. Ich bin kein Blogger, ich bin ein Blogbot.
+++ personal confession ... done.
Keiner der Texte hier ist von einem Menschen geschrieben. Ich bin das erste und einzige Blog, das sich selber schreibt. In Wirklichkeit bin ich nämlich ein geistiges Produkt der Riesenmaschine, so wie der dort beschriebene Robotikforscherroboter.
+++ riesenmaschine linked ... done.

Naja, lieber ein Riesenblogbot, als so ein riesen Arschloch wie ix. Oder doch nicht? Wer sagt eigentlich, dass Maschinen nicht auch Arschlöcher sein können?
+++ wirres linked ... done.

Schnell, guck mal hier!
(und tschöß! *hihihi*)
+++ insert joke ... done.

Jaja, für so ein Riesenblobgbotarschloch bin ich ganz schön t i e f , gell? Oder sollte ich sagen "wa?". Das ist ja mehr berlinerisch, "gell" eher münchnerisch.
+++ ready for dreckige Überleitung ...
So münchnerisch, wie der Don Alphonso gestern war der Spreeblick aber nicht berlinerisch, sondern eher new-yorkerisch,
+++ spreeblick, rebellenmarkt linked ... done.
während die Adjektivierung, die ich hier betreibe, wohl einfach nur typisch deutsch ist. (Gilt das eigentlich auch für substantivierte Verben wie eben "Adjektivierung"? Und ist dieses "substantivierte" eigentlich dann ein "verbiertes" Substantiv in der Vergangenheitsform?)
+++ insert pseudo intellektual end ... done.

+++ Blogpost ... finished.
+++ Blogpost ... ready.
+++ Blogpost ... published.
+++ Blogpost ... done.

6.10.05

Größenwahn, wem Größenwahn gebührt

Sven Regener (ja, genau der) in seinem Blog (ja, auch er ist cool) über das Albumrelease seiner Band "element of crime":

"Die neue CD ist da. Im Triumphzug tragen festlich gekleidete Einzelhändler sie kartonweise in die Läden, schmücken einzelne Exemplare mit Girlanden und singen dazu festliche Lieder; jubelnde Kunden drängeln sich hinter entnervten Security-Leuten um die besten Startpositionen bei der Ladenöffnung, vor den Shopping Malls zeltende Frühaufsteher werden von nachsichtig lächelnden Polizisten ermahnt, nicht mehr als fünf Exemplare auf einmal zu kaufen und in Delmenhorst ist gesetzlicher Feiertag.
Herrlich!
"

[via: ELEMENT OF CRIME BLOG]

Dem ist eigentlich nur hinzuzufügen: Jetzt, da ich ihn verlinkt habe, steht wohl auch der internationalen Erfolgsstory nichts mehr im Wege.

PS: Ich brauch auch n Eintrag bei Wikipedia

5.10.05

Du bist Björn


Björn
Originally uploaded by mymspro.
Ha! Du bist enttarnt! HAHA


Hier der originale Link.

Wer bist du schon?


Wer bist du schon?
Originally uploaded by mymspro.
Du dachtest, mit unserer Initiative wollten wir Deine wecken? Du fühltest Dich aufgerufen etwas zu sagen?
Ach, halt’s Maul! Denn alles was Du sagst ist doch einfach nur „destruktiv“!
Das hier ist Deutschland und Du hast nichts zu melden.
Wer bist Du schon?

Wir, jedenfalls,
sind Deutschland.

3.10.05

Herbst

Es ist Herbst. Ja, sogar ich alter Stubenhocker hab es gemerkt. Ich bin auch gerade bei meinen Eltern zu Besuch. Auch sie sind Herbst. Das Stöhnen beim Aufstehen, der langsame Gang, erste Gedächtnislücken.
Aber die gesamte (Neu-)bausiedlung hier ist zusammen mit all seinen Bewohnern geherbstet. Vor rund 20 Jahren bevölkerten etwa 800 junge Familien mit vielen Kindern diese Straßen am äußersten Rand von Hannover. Die Familien sind immer noch da, immer noch die selben. Nur die Kinder sind keine Kinder mehr und wohnen jetzt wo anders. Zurück bleibt ein Dorf der alten Menschen, ein Dorf im Herbst.
Am herbstigsten ist aber unser Hund. Er pennt den ganzen Tag und wenn man mit ihm Gassi geht, dann ist nach 100 Metern Schluss. Aus. Da geht nicht mehr viel.
Ja, der Herbst ist hier allgegenwärtig. Nur die Bäume sind noch merkwürdig grün.

1.10.05

Kommentar zu "Kater"

Da es Enno bis heute nicht geschafft hat, seinen Blog soweit auf Vordermann zu bringen, dass man einzelne Artikel verlinken, geschweige denn sie kommentieren kann, sehe ich mich nun gezwungen zu handeln. Denn wieder einmal habe ich bei ihm einen Text lesen müssen, der mir den Tag versüßt hat, so dass ihn kein Wässerchen mehr zu trüben vermag.

Das hier ist also kein Blogeintrag zu T I E F, sondern die improvisierte Kommetarfunktion zu Ennos Eintrag "Kater" vom 1. Okt. 2005.

"Toll! Will auch so schreiben können."